Optimistisch, aufmerksam, wütend, traurig, ehrfürchtig, bewundernd … In grossen farbigen Buchstaben prangten die verschiedensten Arten, sich zu fühlen, über dem Altar der Hildisrieder Pfarrkirche. Der Altarraum schön ausgeleuchtet, Bankreihen und Empore bis auf den letzten Platz besetzt. Sogar auf den beiden Treppen fanden einige später eingetroffene Gäste noch einen freien Platz. Der Abend wäre dank diesem zahlreich erschienenen Publikum glatt mit der Vorabendmesse an Heiligabend zu verwechseln gewesen, hätte man nicht gewusst, dass gesungen statt gebetet wird. Denn am Wochenende vom 16. und 17. November gastierte der Kirchenchor Hildisrieden zum allzweijährlichen Konzert in der Kirche. Dieses Jahr unter dem Motto «Emotionen. Lieder, die berühren» und der Leitung von Philippe Gantenbein.
Die rund 50 Sängerinnen und Sänger starteten gleich bewegend in den Abend und erzählten mit den Melodien von Peter Räber vom Auf und Ab der Gefühle, das in ihrem Leben alle einmal erleben: «Stürmische Zyte uf em länge Wäg vo geschter bis nach hüt.» Und genau diese Palette an unterschiedlichen Emotionen gab der Kirchenchor Hildisrieden, unterstützt von Gastsängerinnen und Gastsängern, gesanglich zum Besten: Von den schwermütig-nachdenklichen Zeilen von Unheilig – «So wie du warst, bleibst du immer bei mir» – über die frisch verliebten Gefühle einer jungen Fussballromanze in «Er steht im Tor» bis zur puren Liebe und schmerzlichem Abschied aus Patent Ochsners «Für immer uf di». Auch fragte sich der Chor mit musikalischer Begleitung von Ursula Sulzer, ob man «gopfridstutz ein Kiosk» sei und riet dem Publikum, es auch mal mit Gemütlichkeit zu probieren. Alles nicht nur Lieder, die man kennt und die im Ohr bleiben, sondern auch Emotionen, die man gesanglich vertont umso besser nachvollziehen kann.
Genauso vielfältig wie die Emotionen, die der Hildisrieder Kirchenchor präsentierte, war auch die Auswahl an Musikstilen und Sprachen, in denen gesungen wurde: Mundart, Standarddeutsch, Englisch, Italienisch. Und auch ein altrussisches Kirchenlied mit Bitte um Frieden gehörte dazu. Zu jedem Lied passte der Kirchenchor seine Formation an, zum Beispiel fürs tiefe, ruhige «alte Härz» eine herrenlastigere Stimmenkombination, eine wuchtige Gesamtbesetzung für das eingängige «Sarà perché ti amo». Mit Sarina Meier, Werner Bucher und Roman Rüttimann kamen auch eindrückliche Gesangssolisten zum Zug und sogar Dirigent Philippe Gantenbein präsentierte auf der Querflöte das Solostück «Carmen». Ebenfalls bekam Ursula Sulzer für Irene Caras «What a feeling» musikalische Untestützung von «Pianistin in Ausbildung» Chiara Noti.
Während dem Konzert berichtete Präsidentin Manuela Elmiger, im Chor seien vor dem Auftritt Vorfreude und ein wenig Anspannung zu spüren gewesen – wie es sein soll. «Jetzt ist es vor allem Dankbarkeit für das grosse Engagement aller Beteiligten. Und natürlich auch ein wenig Stolz, dass wir das gemeinsam so toll über die Bühne gebracht haben», resümierte Elmiger nach Standing Ovations und den letzten Noten der Zugabe. So darf der Hildsrieder Kirchenchor zufrieden auf zwei Konzerte zurückblicken, mit Liedern, die wirklich berührten. Ein schöner Lohn für die intensive Gesangsarbeit.
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