Am Eingang standen sämtliche Mitglieder des Stadtrats bereit, um alle persönlich zu begrüssen. Allzu viele Hände mussten sie jedoch am Donnerstagabend nicht schütteln. 85 Stimmberechtigte beteiligten sich an der Gemeindeversammlung. Der Aufgaben- und Finanzplan für die nächsten drei Jahre mit dem Budget für 2025 bildete das Traktandum mit Abstimmungen (siehe Kasten).
Darüber hinaus erfuhren die Sempacherinnen und Sempacher eine ganze Reihe an Updates zu laufenden Themen und Projekten, so unter anderem zum Raum Luzernertor, den die Stadt umzugestalten gedenkt, und zur Schulhauskurve, welche der Kanton Luzern sanieren und sicherer machen will. Gemäss Christian Stofer, Ressort Infrastruktur, sollte das Vorprojekt bis im Frühling des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Der Echoraum Luzernertor vom 23. Oktober, habe vielfältige kritische und befürwortende Rückmeldungen gebracht. «Der Stadtrat wird diese aufnehmen», sagte Christian Stofer und versprach, man wolle kein Monsterprojekt. Es brauche aber einen langen Schnauf für die beste Lösung. «Mit einem Baustart ist frühestens 2029 zu rechnen.»
Marcel Hurschler, Ressort Raum, Umwelt und Energie, sprach die Städtliattraktivierung, den Kauf zweier Grundstücke im Meierhof und das Neubauprojekt des Alters- und Pflegeheims Meierhöfli an. Zur Aufwertung des Städtlis hatte am 13. März dieses Jahres ein öffentlicher Workshop stattgefunden. «Das Städtli beschäftigt uns schon seit Jahren», bekannte Marcel Hurschler, und sprach auch die Verkehrsproblematik an. 3800 Fahrzeuge passierten die Stadtstrasse täglich, 1600 Fahrzeuge rollten durch die Oberstadt. «Der Hauptteil ist Durchgangsverkehr. Jenen Verkehr, der zu den Gewerbetreibenden führt, wollen wir nicht reduzieren», hielt er fest. Doch es gelte, bei der Städtliattraktivierung eine Gleichbehandlung von Gesundheit, Natur und Wirtschaft anzustreben.
Am 1. Juli dieses Jahres hatte die Stadt beim Meierhof zwei Grundstücke mit einer Fläche von 2750 Quadratmeter für total 4,1 Millionen Franken gekauft. Dort beabsichtigt sie eine Überbauung mit rund 20 kleinere Alterswohnungen. Dies sei als Teil von Bestrebungen des Stadtrats zu verstehen, bezahlbaren Wohnraum in Sempach zu schaffen oder dafür zu sorgen, dass anderswo in der Gemeinde solcher frei werden könne. «Kommunale Landpolitik ist ein Mittel, damit auch junge Familien hier wohnen können», sagte Marcel Hurschler. Daniel Hecht setzte jedoch ein gewisses Fragezeichen: «Es ist für mich nicht ganz verständlich, dass die Stadt eine solch hohe Investition mit unserem Steuergeld tätigt. Uns geht es fast zu gut.» Die Stadt habe doch schon Parzellen beim Meierhöfli, auf denen man Alterswohnungen bauen könnte.
Dann war die Zeit gekommen, um alt Stadträtin Mary Sidler zu verabschieden, die mit ihrem Mann Guido Stalder im Plenum sass. Sie hatte aufgrund der Amtszeitbeschränkung Ende August nach 16 Jahren als Bauvorsteherin den Hut nehmen müssen. Seit 1. November ist sie Leiterin des Obwaldner Amts für Raumplanung und Energie. Im Weiteren berät sie mit ihrer Firma Ortswerte GmbH Gemeinden in ortsplanerischen Fragen.
Stadtpräsident Jürg Aebi spannte vom Rednerpult am Stadtratstisch aus ein Bergsteigerseil zwischen ihm und Mary Sidler, an dem er einen Pickel, Karabinerhaken und ein Säckchen mit Snacks für Bergtouren nach unten schleifen liess. Als Hauptgeschenk erhielt die passionierte Ski- und Bergtourengeherin einen Gutschein für die Besteigung des 4545 Meter hohen Doms mit einem Bergführer. Der Berg bei Saas Fee ist der höchste, der gänzlich auf Schweizer Boden liegt.
Jürg Aebi würdigte alle Verdienste von Mary Sidler, die seit 2016 Bauvorsteherin und am 1. September 2023 Ressortvorsteherin Raum, Umwelt und Energie (RUE) gewesen war. Als Meilensteine nannte er beispielsweise die Vergabe des Wakkerpreises 2017 an Sempach und die Attraktivierung von Quartieren. «Ohne deine unermüdliche und uneigennützige Arbeit wäre Sempach heute nicht das, was es ist», sagte der Stadtpräsident. «Du hast Spuren hinterlassen.»
Mary Sidler war hör- und sichtbar emotional berührt durch die Verabschiedung und lobte auch die Seilschaft mit den Mitgliedern des Stadtrats und den Mitarbeitenden der Verwaltung, die ihr Wirken in dieser intensiven und erfüllten Zeit erst möglich gemacht habe. Sie sprach auch kritische Stimmen an, die es immer wieder gegeben habe. «Ohne die Unterstützung durch meine Familie hätte den Mut und die Kraft manchmal verloren. Sempach wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.»
Budget 2025 Die Stadt Sempach rechnet im nächsten Jahr mit einem Defizit von rund 711’000 Franken, bei einem unveränderten Steuerfuss von 1.70 Einheiten. Die Stimmberechtigten haben dem Aufgaben- und Finanzplan mit Budget 2025 an der Gemeindeversammlung vom Donnerstag, 28. November, zugestimmt, bei einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen. Die Investitionsrechnung geht von Nettoausgaben von rund 2,14 Millionen Franken aus. 85 Stimmberechtigte hatten sich in der Festhalle Seepark eingefunden, was bei aktuell
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