Haris Seferovic, in den letzten vier Ligaspielen schossen Sie sechs Tore. Ist man als Spieler dann froh über eine Länderspielpause, um die Topform in die Nationalmannschaft mitzunehmen, oder wäre es Ihnen lieber gewesen, in der portugiesischen Liga weiterzuballern?
Natürlich ist beides gut. Wir haben in den kommenden Tagen aber zwei wichtige Länderspiele, die wir gewinnen müssen und wollen. Ich denke, mein aktueller Lauf wird mir und meiner Mannschaft gut tun. Ich hoffe, dass ich auch hier meine Spiele und Tore mache. Mein Klub ist weniger erfreut, dass gerade jetzt Pause ist, aber so ist nun mal der Spielplan.
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Sie sind in Ihrer spielfreien Zeit oft in Sursee anzutreffen. Wie war das seit dem Corona-Ausbruch im März 2020, haben Sie es seit da noch nach Sursee geschafft?
Nein, leider nicht. Ich war jetzt schon sicher seit über einem Jahr nicht mehr zuhause. Corona hat alles ein bisschen vermiest. Ich hatte keine richtigen Sommerferien und auch keine Winterpause. Die sechs Tage, die ich hatte, ging ich in Portugal ans Meer. Nach Hause zu reisen, wäre mir zu stressig gewesen mit der Kleinen.
Ich gehe aber nach dem letzten Länderspiel nach Hause, werde dort schlafen und mit meinen Eltern frühstücken.
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Seit über einem Jahr sind die Fussballstadien leer. Brauchen Sie persönlich den Druck der Zuschauer, oder geniessen Sie es aktuell, «in aller Ruhe» aufspielen zu können?
Jetzt hört man auf dem Platz alles, was die Spieler reden und die Trainer sagen. Mit Fans im Stadion pumpt sicher noch 10 Prozent mehr Adrenalin im Blut. Ich vermisse die Zuschauer sehr und hoffe, dass sie bald zurückkommen können. Ich habe mich zwar an die leeren Stadien gewöhnt, aber es ist kein schöner Anblick.
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Ende Jahr waren Sie selbst an Corona erkrankt. SpĂĽren Sie davon keine Nachwehen mehr?
Das Virus hinterliess bei mir Spuren. Kurz nach meinem Comeback fehlte mir die Luft. Ich konnte kaum einen Sprint durchziehen. Inzwischen bin ich vom Körperlichen wieder der, der ich vor der Infektion war. Im Januar hingegen war es ganz schwierig. Meine Muskeln übersäuerten, ich fühlte mich schon während der Partien schlapp. Ich verlor gegen fünf Kilogramm an Körpergewicht – keine einfache Zeit. Die Rückkehr zur Normalität verlangte allen sehr viel ab.
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Sie sind nun seit fast vier Jahren in Lissabon. Das ist für Ihre Verhältnisse eine sehr lange Zeit. Was gefällt ihnen so besonders bei Benfica?
Es ist der beste Klub, bei dem ich je war. Egal was ist, sie helfen mir, auch in der Coronazeit waren sie eine riesengrosse Stütze. Generell passt einfach alles. Ich fühle mich da sehr wohl. Die Leute sind sehr locker. Das Wetter stimmt, der Fussball stimmt. Die Spielweise, wie wir spielen. Und natürlich auch die Fans. Wenn man in das volle Stadion in Lissabon einlaufen kann, ist das eine unglaublich beeindruckende Atmosphäre.
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Seit acht Jahren sind Sie Teil der Nationalmannschaft. An welche drei Highlights erinnern Sie sich besonders?
Es sind natĂĽrlich vor allem Tore, an die ich mich gerne erinnere. Das 2:1-Siegtor gegen Ecuador an der WM 2014, mein erstes Tor in der Nationalmannschaft gegen Zypern und 2018 der Hattrick gegen Belgien.
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Sehen Sie in der WM-Qualifikation Italien als Gruppenfavorit? Oder anders gefragt: Was gibt Ihnen den Glauben, dass die Schweiz den 1. Platz in der Gruppe erreichen kann?
Im Fussball ist alles möglich. Italien ist auf jeden Fall der Favorit, aber uns darf man nicht abschreiben. Man hat in den letzten Spielen gegen Spanien und Deutschland gesehen, zu was wir fähig sind. Wenn wir in den Spielen unser Bestes abrufen, können wir auch Italien schlagen.
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WM-Qualifikation 2022 Qatar:
25.3., 18 Uhr: Bulgarien – Schweiz
28.3., 20.45 Uhr: Schweiz – Litauen
5.9. Schweiz – Italien
8.9. Nordirland – Schweiz
9.10. Schweiz – Nordirland
12.10. Litauen – Schweiz
12.11. Italien – Schweiz
15.11. Schweiz – Bulgarien
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