Das siebenjährige Chihuahua-Männchen ist der ganze Stolz von Daniel H. (Name der Redaktion bekannt). Aus Angst vor einem weiteren Angriff möchte der Anwohner des Ehret-Parks nur anonym darüber berichten, was ihm vor drei Wochen widerfuhr. An jenem Samstagabend geht der Surseer für die Gassirunde wie gewohnt in den Park. Am nächsten Tag verschlechtert sich der Zustand seines Hundes zusehends, ein Besuch beim Tierarzt bringt die traurige Gewissheit: Der Chihuahua hat einen Wurstköder gefressen, die darin enthaltenen Metallstücke haben seinen Darm aufgespiesst. In einer dreistündigen Operation versuchen die Ärzte das Leben des Vierbeiners zu retten. «Drei Tage lang war nicht klar, ob er es überleben würde. Das waren mit die schlimmsten Stunden meines Lebens», erinnert sich Daniel H.
Am Ende siegte der Überlebenswille des kleinen Hundes. Inzwischen steht er wieder tapfer auf seinen Beinchen. Daniel H. sitzt derweil auf einer Tierarztrechnung von 4500 Franken. «Ich würde mein letztes Hemd für meinen Hund hergeben. Aber natürlich ist es heftig, eine solch hohe Rechnung zu stemmen.»
Die Geschichte des Chihuahua-Hündchens ist leider kein Einzelfall. Kürzlich frass ein weiterer Hund im Ehret-Park eine präparierte Wurst mit Glasscherben. Diesmal endete die Geschichte tragisch, der Hund starb qualvoll an seinen inneren Verletzungen.
Der Luzerner Polizei sind die beiden Vorfälle bis dato nicht bekannt. Kommunikationschef Christian Bertschi weiss aber, welches Strafmass dem Übeltäter droht: «Es greift §144, Absatz 1, des Strafgesetzbuchs: Wer eine Sache, an der ein fremdes Eigentums-, Gebrauchs- oder Nutzniessungsrecht besteht, beschädigt, zerstört oder unbrauchbar macht, wird auf Antrag mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft.»
Gemäss Tierarzt Paul Hecht von der Central Kleintierpraxis AG in Sursee sind absichtlich ausgelegte Köder in der Region eine Seltenheit und Vergiftungsfälle während des Spaziergangs eine absolute Ausnahme. «Wir behandeln circa zwei bis drei Vergiftungsfälle pro Jahr, die auf eine Giftaufnahme während des Spaziergangs zurückzuführen sind, wobei meistens verdorbene Lebensmittel und Fleischreste gefressen werden.»
Die Anzeichen beziehungsweise die Symptome einer Vergiftung variieren stark und sind vom aufgenommenen Gift abhängig. Sie reichen von Erbrechen, starkem Speichelfluss, übermässigem Hecheln, Atembeschwerden, Zittern, Unruhe, schwankendem Gang, Krämpfen, verfärbten Schleimhäuten bis hin zu Blutungen. «Der Zeitfaktor ist sehr wichtig für eine erfolgreiche Behandlung einer Vergiftung. Ebenso das Wissen, welchen Giftstoff der Hund gefressen hat.»
Eine grosse Narbe über den ganzen Bauch des Chihuahuas zeugt noch heute von den grossen Qualen, die das Tierchen erleiden musste. Sein Herrchen Daniel H. hat noch immer eine grosse Wut im Bauch: «Wie wahnsinnig gestört muss man sein, wenn man sich so an wehrlosen Tieren vergeht. Die Tiere können doch nichts dafür, dass der Täter oder die Täterin ihre Aggressionen so schlecht im Griff haben.»
Weitere Informationen unter: www.anicura.ch/wissensbank/hunde/vergiftungen-des-hundes
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