Bei idealen Wettkampfbedingungen in Nottwil zeigte sich, dass die Schweizer Athletinnen und Athleten zur Weltspitze gehören. Kurz vor der WM in Paris und ein Jahr vor den Paralympischen Spielen in Frankreich verzeichnete der Para-Leichtathletikanlass einen Teilnehmerrekord. Beinahe 500 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt waren angereist, um sich mit guten Leistungen für diese Topevents zu empfehlen.
Drei Weltrekorde durfte Catherine Debrunner letztes Wochenende in Arbon (TG) feiern. Nun legt sie in Nottwil schon am ersten Wettkampftag nach und siegte überlegen über die Distanz von 800 Meter. Ihr Strahlen nach der Ziellinie war unübersehbar, auch wenn ihre Zeit 14 Hunderstel über ihrem eigenen Weltrekord von letztem Wochenende lag. Catherine Debrunner zieht denn auch ein positives Fazit: «Ich fühlte mich nach den Wettkämpfen in Arbon eigentlich nicht sehr ausgeruht und fit. Irgendwie habe ich heute aber doch in den Rennmodus umgeschaltet. Schön, dass ich hier in Nottwil meine tolle Form bestätigen konnte.» Debrunner zeigt aktuell nicht nur auf der Bahn, sondern auch im Marathon hervorragende Leistungen und feierte im London Marathon hinter Manuela Schär den guten dritten Platz. Das Rezept für ihren Erfolg ist klar: «Im Moment passt einfach alles, das Umfeld, meine körperliche Verfassung, meine sportliche Betreuung in der Schweiz und den Niederlanden, wo ich einen grossen Teil des Jahres trainiere, und auch auf die Unterstützung durch meine Familie kann ich zählen.»
Auch Marcel Hug startete ideal in die ParAthletics mit einem Sieg über 800 Meter mit einer Zeit von 1:28.40. Es war ein klarer Start-Ziel-Sieg, denn die Konkurrenz kann momentan mit ihm nicht mithalten. Der für seinen silbernen Helm bekannte Nottwiler meinte dazu: «Es bedeutet mir viel, dass ich vor Heimpublikum eine gute Leistung zeigen konnte. Ich fuhr eine schnelle Zeit und bin mit dem Rennen zufrieden, auch wenn ich knapp nicht an meinen eigenen Weltrekord herankam. Dieser ist aber schon extrem gut.» Marcel Hug startet in den beiden kommenden Tagen in Nottwil noch zweimal. «Ich werde das Wetter sehr genau beobachten und dann entscheiden, ob ich über 1500 oder 5000 Meter den Weltrekord nochmals attackiere. Nach den drei Weltrekorden in Arbon wäre es schön, einen auf meiner Heimbahn zu feiern. Aber es wird schwierig, weil die Bahn hier nicht ganz so schnell ist wie in Arbon.» Es bleibt spannend in Nottwil.
Über 800 Meter wurde Manuela Schär (Kriens) hervorragende Zweite. Letzte Woche ist sie nach der verletzungsbedingten Pause von mehr als einem Jahr auf die Bahn zurückgekehrt. Noch ist sie nicht zu hundertprozentig zufrieden mit der eigenen Leistung: «Es fühlt sich auf der Bahn noch nicht so natürlich an wie im Marathon. Aber es geht mit jedem Rennen etwas besser. Ich hatte einen guten, schnellen Start und konnte lange das Feld anführen, aber am Ende fehlte mir das Stehvermögen, um das hohe Tempo am Schluss aufrecht zu halten.» Manuela Schär wurde in der letzten Kurve von der Amerikanerin Susannah Scaroni überholt, die auf der zweiten Bahnrunde eine beeindruckende Leistung zeigte. Mit ihr muss die Krienserin auch in den nächsten Rennen rechnen, wie sie selber sagt: «Susannah Scaroni arbeitete in den letzten Jahren extrem hart. Ich freue mich für sie, dass sie nun gute Resultate ernten kann.»
Der Wettkampf über 200m in der Klasse T52 wurde durch den Belgier Maxime Carabin dominiert. Die beiden Schweizer Tetraplegiker Beat Bösch (Nottwil) und Fabian Blum (Pfaffnau) machten die Plätze 2 und 3 untereinander aus. Bei den Frauen zeigte Licia Mussinelli (Derendingen) mit einem dritten Platz über 200 Meter eine gute Leistung. Über die gleiche Distanz wie auch über 800 Meter setzte Tanja Henseler (Sempach) in ihrer neuen Kategorie T52 je einen Schweizer Rekord.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben