Im März 1972 wurde das Interrail-Ticket eingeführt. Seither haben mehr als 10 Millionen Reisende Europa auf der Schiene entdeckt. Gestartet wurde mit mehreren europäischen Eisenbahngesellschaften aus 21 Ländern. Heute sind es 33 Länder, die man mit dem Interrail Global-Pass bereisen kann. Ursprünglich sollten nur junge Leute bis zum 21. Lebensjahr von diesem Pauschalticket profitieren. Heute ist die Fahrkarte für alle Bürgerinnen und Bürger in Europa gültig. Nebst den Jugendlichen bis 27 Jahren, erhalten auch Seniorinnen und Senioren ab 60 ein vergünstigtes Ticket.
Interrail entstand in der Zeit, als junge Menschen der 68er-Bewegung die klassischen Familien- und Pauschalreisen, die sich in Europa während der 1950er und 1960er etabliert haben, in Frage stellten. Damals kam der Hippie-Trail als alternative Reiseform auf und wurde später zum Vorbild zahlreicher Rucksacktouristen. Diesen wollte man mit dem Interrail-Ticket eine preisgünstige Möglichkeit bieten, Europa zu bereisen und die verschiedenen Ländern kennenzulernen.
Wer also gerne mit den konstanten Bewegungen des Zuges von A nach B fährt und jeden Morgen an einem neuen Ort aufwachen möchte, geht im Sommer mit Interrail los. Oft stürzen sich junge Erwachsene nach der bestandenen Matura oder Lehre ins Abenteuer. Einige Studenten nutzen ihre langen Semesterferien, um die verschiedenen Ländern auf unserem Kontinent zu besuchen, so auch Klara Becker und Sophie Helfenstein. Die beiden haben im Sommer 2021 die Matura an der Kantonsschule Sursee abgeschlossen und gehen nun in ihren Semesterferien mit einer weiteren Kollegin mit Interrail auf eine Reise nach Italien. «Wir wollten immer schon zu dritt eine Italienreise machen, weil wir Italienisch als Schwerpunktfach hatten», erzählt Klara Becker.
Da im vergangenen Sommer die Unsicherheit durch die Pandemie aber zu gross war, entschieden sich die drei gegen die Fahrt nach Italien. «Eigentlich wäre ursprünglich ein Roadtrip geplant gewesen. Nur kann niemand von uns Auto fahren», erklärt sie lachend. Das Ticket für den Interrail-Pass haben die Studentinnen dann ohne grosses Überlegen spontan gekauft. «Der Global-Pass war noch für einen Tag zu einem 50%- Rabatt zu kaufen. Da haben wir zugeschlagen», sagt Sophie Helfenstein.
Ihr Interrail-Pass bezeichnen die beiden als «Mittel zum Zweck», wenn sie auch nicht nur mit der Italienreise davon profitieren wollen. Ihr Ticket ist für rund zwei Monate gültig. Da bleibt noch viel Zeit, weitere Städte zu besichtigen. «Wir möchten gerne noch nach München, wo wir eine Freundin besuchen werden. Ich könnte mir auch eine Reise nach Frankreich vorstellen», stellt Sophie Helfenstein ihre Ideen vor und freut sich auf Ferien am Meer.
Wie auch immer sie ihr Ticket noch einsetzen werden: Die beiden freuen sich riesig auf das gemeinsame Abenteuer. «Ich freue mich, zusammen Zeit zu verbringen und bei der ganzen Reise keinen Stress zu haben», sagt Klara Becker. «Wenn ich den Zug für den Weg an die Uni nutze, dann bin ich auf Pünktlichkeit angewiesen. Jetzt kann der Zug zwei Stunden Verspätung haben, und wir können es immer noch gelassen nehmen.» Dank dem Italienisch- Schwerpunktfach an der Kanti Sursee sollte es auf ihrem Trip keine grossen Sprachbarrieren geben, was den zwei Studentinnen Sicherheit gibt. Anfang August geht es für die kleine Truppe los auf ein Abenteuer, dass sie so schnell wohl nicht mehr vergessen werden.
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