Die RĂ€ume sind noch leer, die WĂ€nde teilweise ungestrichen, doch schon bald soll es mit dem Hauszeit mit Herz losgehen. «Die Arbeiten laufen auch Hochtouren», erzĂ€hlt SĂ©vĂ©rine BĂ€chtold Sidler, PrĂ€sidentin von «Hauszeit mit Herz», wĂ€hrend sie durch die RĂ€umlichkeiten fĂŒhrt. Der EröffnungsapĂ©ro findet am 29. Oktober statt. Anfang November werden dann die ersten MĂŒtter und VĂ€ter im Haus am MĂŒhleplatz 1 in Sursee «einziehen». UrsprĂŒnglich planten die Initianten des Projekt das Haus in der NĂ€he des Bahnhofs Sursee zu eröffnen, doch wegen Uneinigkeiten bei den Mietbedingungen suchten sie schliesslich nach anderen Optionen. «Ich habe mir bestimmt ĂŒber 50 Immobilien angesehen», erzĂ€hlt BĂ€chtold. Doch schliesslich wurde sie in der Altstadt Sursee fĂŒndig.
Das Haus bietet Platz fĂŒr fĂŒnf Frauen oder MĂ€nner, hat ein Kunstatelier und eine schöne Dachterrasse. Ăber 30 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden beim Angebot, das MĂŒtter vor einem Eltern-Burnout bewahren soll, mitanpacken (diese Zeitung berichtete). Darunter befinden sich Kunsttherapeuten, GĂ€rtnerinnen, Fachfrauen Gesundheit, Coaches, Yogalehrer, Familienfrauen, Senioren, Atemtherapeuten und viele mehr. Auch eine Case-Managerin gehört zum Team. «Eine Case-Managerin braucht es zwingend. Sie wird mit den Betroffenen erarbeiten, wie es nach dem Aufenthalt im âHauszeitâ zuhause weitergeht. Wie der Eigenprozess wieder in Gang kommt», erklĂ€rt BĂ€chtold. Das Ziel sei, dass die Betroffenen erholt nach Hause zurĂŒckkehren und den Alltag wieder gut bewerkstelligen können.
Zurzeit sucht «Hauszeit mit Herz» noch nach Freiwilligen, die sich vorstellen können, beim Angebot mitzuhelfen. «Wir suchen nach Leuten, die gerne kochen. Die beispielsweise mal mittags oder abends im âHauszeitâ kochen könnten», so BĂ€chtold.
Das Thema Eltern-Burnout sei auch heute noch ein Tabu-Thema, erzĂ€hlt BĂ€chtold. Als Eltern mĂŒde zu sein und eine Pause zu brauchen, werde oft als SchwĂ€che angesehen. «Wir mĂŒssen dieser Thematik gegenĂŒber offener werden.» Erst zu reagieren, wenn man an seine Grenzen stosse und zusammenbreche, sei nicht die Lösung. Viel wichtiger sei es, dem Eltern-Burnout vorzubeugen. «Hilfe anzunehmen ist eine StĂ€rke.»
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