Wie eine Perlenkette umspannen total 12 Standorte den Sempachersee am «Dynamo». Während der vier Tage fanden über 100 Veranstaltungen wie Konzerte, Präsentationen und Vorführungen statt. Mit einem langen Tunnel aus rund 1200 Paletten hatte sich der Gewerbeverein Nottwil zwischen dem Bahnhof Nottwil und dem SPZ in die Perlenkette um den See eingereiht. Hier hatte sich das lokale Gewerbe unter anderem mit einer Berufsshow und einem Wettbewerb für Schulklassen präsentiert.
Nottwil: weniger Besucher
Fragt man beim Präsidenten des Gewerbevereins Nottwil, Toni Büchler, nach, fällt das Fazit der vier Tage vom 5. bis 8. September des vergangenen Jahres durchzogen aus, nicht nur wegen des eher schlechten Wetters. Auch der Standort habe sich als nicht optimal entpuppt. «Es sind weniger Besucher mit dem Zug angereist, und die Bushaltestellen waren zu weit weg», blickt Büchler zurück. Alles in allem sei der Aufwand für den Gewerbeverein gross gewesen, und am Ende sei die Rechnung gerade so knapp aufgegangen. Erschwerend sei dazugekommen, dass die letzte Gewerbeausstellung in Nottwil erst 2017 stattgefunden habe. «Eine zu kurze Zeitspanne», ist Toni Büchler überzeugt. Es hat sehr viel Überzeugungsarbeit gebraucht, um die Gewerbler zum Mitmachen zu motivieren.» Als Fazit geht er davon aus, dass der Gewerbeverein Nottwil im Falle einer zweiten Auflage des «Dynamo» nicht mehr teilnehmen und auf «das Bewährte» setzen würde, «eine Nottwiler Gewerbeausstellung alle sieben bis zehn Jahre».
Region rückte zusammen
Die Perle Eich beleuchtete das Thema «Generationen». Von der Schule über die Jugendarbeit bis hin zu den Senioren engagierten sich Eicher Vereine und Musikgruppen. OK-Präsidentin war Désirée Varrone, ihres Zeichens Gemeinderätin für das Ressort Bildung. Sie, die auch in der Verbandsleitung des Regionalen Entwicklungsträgers Sursee-Mittelland (RET) sitzt, findet viel Lob für Dynamo Sempachersee. «Man hat rund um den Sempachersee ein aussergewöhnliches Engagement aller Beteiligten gespürt. Dank der grossen Arbeit rückte die Region zusammen und präsentierte sich gegen aussen attraktiv.»
Für Eich erachtet Désirée Varrone den Angebotsmix und den starken Einbezug der Eicherinnen und Eicher über alle Generationen hinweg als besonders gelungen. Wie in Nottwil machte man aber auch in Eich die Erfahrung, dass sich der Besucherzuspruch von ausserhalb in überschaubaren Grenzen hielt. «Es schien, als wären die Informationen nicht wirklich angekommen, trotz Hinweisen im Eicherbrief und in der offiziellen «Dynamo»-Publikation. Falls es zu einer zweiten Auflage käme, wäre es für Désirée Varrone angezeigt, die Angebote zu bündeln, ganz im Sinne von «weniger ist mehr». Daher sei auch eher unwahrscheinlich, dass Eich sich nochmals eigenständig beteiligen würde. «Ein Mitwirken in anderer Form ist hingegen nicht ausgeschlossen.»
Fragliche Nachhaltigkeit
Beat Heuberger von der Luzerner H + H Management GmbH, die mit der Projektleitung des Dynamos Sempachersee beauftragt war, sieht «eine Konzentration auf weniger Standorte mit gleicher Qualität» bei einer allfälligen Neuauflage ebenfalls als gegeben. «Meines Erachtens sollte dies frühestens in vier und spätestens in sechs Jahren der Fall sein.» Und: «Die Wettersituation war tatsächlich nicht optimal, sonst wären noch viel mehr Besucherinnen und Besucher gekommen», ist er überzeugt. Gemäss einem Wirkungsbericht, der dem RET präsentiert worden war und der gemäss Heuberger als internes Dokument gelte, hatten 38’000 Besucher während vier Tagen den Dynamo Sempachersee besucht. Die Wertschöpfung belaufe sich auf fünf Millionen Franken. Auch aufgefallen sei, wie gut das öV-Konzept angekommen sei. «13’000 Besucher nutzten den Dynamo-Shuttle, der alle Standorte erschloss», nennt Beat Heuberger ein Beispiel. Als positives Resultat sei auch das grosse Mass an Ehrenamtlichkeit zu werten.
Doch wie nachhaltig positiv ist nun Dynamo Sempachersee zu bewerten? Désirée Varrone vom RET sagt, dass Aussagen dazu aufgrund der kurzen Zeitspanne seit der Durchführung noch zu früh seien. Zudem wisse man grundsätzlich auch noch nicht, wie sich die aktuelle Lage wegen des Coronavirus auf Wirtschaft und Tourismus auswirke.
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