Im «Hirschen» Oberkirch pfeift und singt Wirt Markus Wicki, als wir ihn am Dienstagmorgen besuchen. «Der Montagmittag lief mässig, am Abend war es zu kalt», sagt er. Knapp ein Dutzend Gäste widerstand den Temperaturen. «Eine Frau trug einen Wintermantel», erzählt Wicki und fügt an: «Zum Glück regnete es nicht.» So könne er aber niemals die laufenden Kosten decken.
Ausgerechnet hat Markus Wicki, dass seine Gäste im «Hirschen» in einem durchschnittlichen Jahr gerade mal 30 Tage am Abend draussen essen könnten. An allen anderen Tagen sei es zu kalt. Seit 2020 schützt der neue Pavillon vor Kälte. Wegen Corona muss der Wirt nun seine «Gartenterrasse» auf drei Seiten öffnen, um die Vorschrift der ungehinderten Luftzirkulation einzuhalten. So pfeift der Wind durch den Pavillon und bringt kalte Luft.
Für Markus Wicki ist die offene Terrasse weniger als ein Tropfen auf den heissen Stein. «Ich möchte möglichst schnell meinen Betrieb wieder ganz öffnen. Wir legen jeden Tag drauf.» Zudem sei die Auflage, nur bei der Konsumation die Maske ablegen zu dürfen, sehr mühsam. «Die Leute fühlen sich gestört.» Seine Stammgäste seien durch diese absurde Regelung verunsichert. Warum pfiff er am Anfang? «Ich bin überzeugt, es kommt gut. Wir bleiben dran.»
Wie eine Umfrage bei vielen Restaurants zeigt (s. Kasten), nutzen die meisten Lokale in der Region Sempachersee die Chance, ihre Terrassen wieder öffnen zu können. So auch das «Amrein’S» in Sursee oder das Restaurant Vogelsang in Eich. «Wir freuen uns natürlich, dass es weitergeht», sagt etwa Reto Burkhard vom «Vogelsang». Der Montag sei aber kein Kaltstart gewesen, weil das Hotel in den letzten Monaten bereits Gäste beherbergen durfte und vor allem seit März sehr gut ausgelastet war. Dank Wolldecken und Windschutz können nun auch Gäste, die nicht im Hotel übernachten, auf rund 80 Plätzen die Aussicht geniessen.
Gut gefüllt waren am Dienstag auch die wenigen Terrassenplätze des «Amrein’S». Romy Amrein betont, dass es schön sei, die Mittagskarte anbieten zu können, bevor das Restaurant Ende Mai schliesse. «Auch wenn sich die Öffnung nicht rechnet, ist es für uns und unsere Mitarbeitenden ein gutes Gefühl, wieder im Einsatz zu stehen.» Mit Verweis auf das unsichere Wetter und wirtschaftliche Gründe gibt es aber auch Restaurants, die (noch) nicht öffnen, so zum Beispiel der «Wyhof» und das «Caruso» in Sursee.
Geöffnet
Büron: Sagi
Eich: Vogelsang, Sonne
Geuensee: St. Niklaus
Hildisrieden: Roter Löwe
Knutwil: Rössli
Mauensee: Rössli
Neuenkirch: Sonne, Rössli, La Pista
Nottwil: Bahnhöfli, Linden, Vivace, Mühle
Oberkirch: Hirschen, Oase, Protos
Schlierbach: Wetzwil
Schenkon: Ox’n
Sempach: Bierhaus, Una Storia, Seeland, Schlacht, Adler, Krone, Türmli
Sursee: Bahnhöfli, Stadtcafé, Schweizerheim, Wilder Mann, Sarengo, Amrein’s, El Mosquito, Pizzeria Mühle, Hirschen
Triengen: Kreuz, Flugplatz, Bahnhöfli
Geschlossen
Knutwil: Kreuz
Neuenkirch: Piazza Verde, Sempacherhof
Oberkirch: Baulüüt, Goldener Wagen
Schenkon: Zellfeld
St. Erhard: Mostkrug
Sursee: Caruso, Wyhof, Braui
Triengen: Rössli
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