«Der Bezug zum Glauben und zu Gott hat sich im Kanton Luzern stark gewandelt. Mehr als jede fünfte Person im Kanton Luzern gehört heute keiner Glaubensgemeinschaft mehr an, jede zehnte Person einer nicht-christlichen», schreiben die Grünen/Jungen Grünen in einer Medienmitteilung. Auch viele Menschen, die Mitglied einer Landeskirche seien, identifizierten sich heute weniger stark mit Glauben und Gott. Mit ihrem Bezug auf den christlichen Gott sprech die Luzerner Kantonsverfassung einen grossen Teil der Luzerner Bevölkerung nicht an. Die Formulierung «in Verantwortung vor Gott» sei aus der Zeit gefallen.
Das wollen die Grünen und Jungen Grünen jetzt ändern: In einem Vorstoss fordert der grüne Kantonsrat Samuel Zbinden aus Sursee, dass die entsprechende Stelle in der Verfassung geändert wird – auf einen Gottesbezug soll verzichtet werden. «Unsere Verfassung sollte auf demokratischen Werten beruhen, nicht auf dem persönlichen Glauben eines Teils der Bevölkerung», ist Zbinden überzeugt. Der Verzicht auf einen Gottesbezug wäre ein klares Zeichen für die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die von der Bundesverfassung wie auch von der europäischen Menschenrechtskonvention garantiert wird.
Die jüngsten Abstimmungsresultate im Kanton Luzern bestätigen den Trend zu einer säkularen Gesellschaft: Sämtliche Gemeinden und 71,5 Prozent der Stimmbevölkerung lehnten es ab, die Kaserne der Schweizergarde im Vatikan finanziell zu unterstützen. Die Trennung von Kirche und Staat war ein wichtiges Argument der Gegnerschaft der Vorlage. Diese Trennung soll mit der Motion der Grünen und Jungen Grünen auch in der Kantonsverfassung vollzogen werden.
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