Studien zeigen, dass Menschen glücklicher und gesünder sind, wenn sie von vielfältiger Natur umgeben sind. Auch ein vielstimmiges Vogelkonzert wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Gerade jetzt ist dies ein guter Grund, die Natur im Siedlungsraum zu fördern. Denn Steingärten, gebietsfremde Pflanzen, hoher Gifteinsatz und häufiges Rasenmähen führen vielerorts dazu, dass sich Vögel in unserer Nachbarschaft nicht wohlfühlen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie man den Vögeln im Siedlungsraum helfen kann. Deshalb widmet die Vogelwarte Sempach ihre neue Broschüre den Vögeln in Städten und Dörfern und ihrer Förderung. Besonders wichtig für die Biodiversität ist der Erhalt alter Bäume, da sie zahlreichen Tieren einen Lebensraum bieten. Beispielsweise finden Amseln, Stieglitze und andere Vögel hier sichere Nistmöglichkeiten. Zudem reinigen Bäume die Luft und kühlen die Umgebung, was gerade in heissen Sommern auch für uns Menschen immer wichtiger wird.
Entscheidend ist, dass vor allem einheimische Pflanzen erhalten und gefördert werden. Auf der ortsansässigen Süsskirsche beispielsweise finden über 45 Vogelarten Nahrung, auf dem gebietsfremden Kirschlorbeer hingegen nur 3! Im Gegensatz zu exotischen Pflanzen leben auf einheimischen Bäumen und Sträuchern auch viel mehr Insekten. Dabei ist Vielfalt Trumpf: Je mehr verschiedene einheimische Pflanzen gepflanzt werden, umso mehr Tiere finden Nahrung und Unterschlupf.
Auch in einer naturnahen Blumenwiese, die nicht öfter als 2-3 mal pro Jahr gemäht wird, finden Bienen, Schmetterlinge und Heuschrecken Nahrung und Unterschlupf. Insekten wiederum sind essenziell, denn sie dienen den Vögeln und ihren Jungen als Nahrung. Wichtig ist deshalb der Verzicht auf Gifteinsatz. Blumenlose, häufig gemähte Rasenflächen und Grünanlagen voller exotischer Gewächse sind aber auch ohne Gifteinsatz für die Natur nicht wertvoll.
Gestaltet man Gärten und Stadtparks naturnah, wird man mit reichlich Vogelgesang und einer beeindruckenden Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren belohnt. Schon die Bereitstellung weniger naturnaher Elemente wie einer Hecke aus Wildsträuchern oder einem Asthaufen ist ein Anfang und ermöglicht es vielen Tieren, auch in unserer direkten Umgebung einen Lebensraum zu finden. Davon profitiert die Biodiversität und nicht zuletzt auch wir selber.
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