Im November 2020 schaffte die Schweizer Futsal Nationalmannschaft im Entscheidungsspiel für die EM-Qualifikation gegen Deutschland die Sensation. Das Hin- und Rückspiel gegen den Gegner aus dem grossen Nachbarsland im Norden konnten die Schweizer für sich entscheiden und sich so in die Qualifikations-Hauptrunde der Europameisterschaft spielen. In dieser Hauptrunde wartete Spanien, die zurzeit dritt stärkste Mannschaft weltweit. Die Schweiz, auf Platz 38 der Weltrangliste, hatte zwar keine Chance, sich durchzusetzen, aber dennoch war es ein unvergessliches Spiel. «Bei diesem Länderspiel konnten wir uns mal mit richtigen Profis messen», erzählt Fabian Florin.
Der gebürtige Neuenkircher ist seit 2017 im Schweizer A-Futsalteam und spielt bei Mobulu Futsal Uni Bern. Der traditionelle Sportverein ist seit der Gründung ununterbrochen in der höchsten Schweizer Futsal Liga, der Premier League, vertreten. Florin studierte Sport und Geschichte an der Universität Bern und kam durch die Teilnahme an der Hochschulmeisterschaft zum Verein Mobulu Futsal Uni Bern. Seinen fussballerischen Grundstein legte er beim FC Sempach und lernte schon als Junior, den Ball an den Füssen zu führen. Der 34-Jährige arbeitet als Sportlehrer an der Berufsschule in Sursee und wohnt nun in Ruswil.
Dass man von seinem Hobby als Futsal-Spieler in der höchsten Schweizer Liga leben könnte, ist schlicht unmöglich. «In der Nati haben wir drei Spieler, die professionell im Ausland tätig sind. Alle anderen machen das nicht hauptberuflich», sagt Fabian Florin. Hallenfussball sei nach wie vor nur eine Randsportart, die viele Amateur-Fussballer über die Wintermonate ausüben, um dem kalten Wetter zu trotzen. «Futsal ist oft nur eine Überbrückung von der Vorrunde bis zum Beginn der Rückrunde im Fussball.» Für Florin würde eine Rückkehr auf den Rasen momentan nicht infrage kommen. «Futsal ist emotionaler als Fussball. Es kann sehr schnell viel passieren, in den letzten zwei Minuten kann man immer noch zwei Tore schiessen», erklärt der Neuenkircher.
Das Spiel in der Halle wird mit vier Feldspielern und einem Torwart gespielt. Es ist viel schneller und als Spieler hat man den Ball mehr am Fuss, als auf dem grossen grünen Rasen. Das bedeutet aber auch, dass die Konzentration 40 Minuten lang von allen Spielern hochgehalten werden muss. «Es ist nicht so wie draussen, wo man vielleicht fünf Minuten lang mal keinen Ball berührt. Beim Futsal müssen alle dabei sein.»
Als Captain bei Mobulu trägt Fabian Florin auch eine grosse Verantwortung. «Die Mannschaft bedeutet mir enorm viel. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe», sagt der bodenständige Sportlehrer. Als Captain ist auch seine mentale Stärke besonders wertvoll, wie er selber sagt. Der 34-Jährige ist ein ehrgeiziger Spieler und kann seine Motivation auf die ganze Mannschaft übertragen. Bei Mobulu Futsal Uni Bern hat Florin am meisten Scorerpunkte, erwähnt er im Gespräch nebenbei. Für den Sportsmann ist der Teamerfolg aber viel wichtiger. Mit dieser Mannschaft mal noch den Schweizermeistertitel zu gewinnen, ist der grosse Traum von Florin.
Am Sonntag, 3. April, hatte die Schweizer Mannschaft ihren Zusammenzug, um sich für die Vorrunde der WM-Qualifikation vorzubereiten. Die zwölf Mannschaften, die sich in dieser Vorrunde als Gruppensieger oder Gruppenzweite durchsetzen, qualifizieren sich für die WM-Qualifikationshauptrunde. Das realistisch gesetzte Ziel der Schweizer ist, die Vorrunde zu überstehen, und dann in der Hauptrunde wenn möglich noch Punkte zu holen. Die Schweiz trifft in der Gruppe F auf Moldawien, Griechenland und Estland. Es wird eine aufregende Zeit für den Futsal-Spieler vom oberen Sempachersee: «Ich freue mich sehr auf die Zeit mit der Nati. Mal sehen, wie weit wir es in dieser Qualifikation schaffen können.»
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