Die alpine Kombination am Dienstag, 8. Dezember, wird Joel Lütolf so schnell wohl nicht vergessen. Nach dem Super G lag der Sempacher auf dem 22. Zwischenrang, mit 0,9 Sekunden Rückstand auf den Führenden. Bis dahin war ein 16. Platz im Europacup das beste Resultat in der noch jungen Karriere des 20-Jährigen. Da der Slalom aber die Paradedisziplin des Sempachers ist, durfte er sich berechtigte Hoffnungen auf eine Top-
Platzierung machen. «Im Slalom habe ich voll angegriffen, da ich wusste, dass aufgrund der engen Zeitabstände unter den Top 30 noch viel möglich ist», erklärt Joel Lütolf gegenüber dieser Zeitung.
Und tatsächlich: Mit der Slalom-Bestzeit stiess er bis ganz nach vorne vor und verwies den Franzosen Florian Loriot um 0,24 Sekunden auf Platz 2. Der erste Sieg im Europacup, der zweithöchsten Stufe im Elite-Skisport, war Tatsache. Nur wenige Wochen nach dem Slalom-Elite-Vizeschweizermeistertitel legte Joel Lütolf einen weiteren Meilenstein in einer sportlich gesehen hervorragenden Saison. Die Gletscher-Trainings im Sommer hätten ihm gut getan, ebenso das zweiwöchige Slalomcamp in Schweden, nennt er zwei mögliche Gründe für seine Erfolge in den letzten Wochen.
Die bisherige Saison ist für Joel Lütolf nicht nur speziell erfolgreich, sondern auch wegen Corona speziell. Vor jedem internationalen Rennen müssen die Athleten zum Corona-Test antraben. Gewisse Rennen wurden bereits gecancelt. Einen nicht ganz so vollen Terminkalender zu haben, kann aber auch Vorteile haben, wie Joel Lütolf erklärt. «Man kann sich spezifischer vorbereiten, früher anreisen und den Hang noch besser kennenlernen. Bei mir persönlich ist auch die Vorfreude höher, und ich bin hungriger, weil ich meine Chance umso mehr nutzen will.»
Die nächste Chance bietet sich Joel Lütolf bereits am nächsten Wochenende beim Europacup-Slalom in Italien, wo mit Ramon Zenhäusern und Daniel Yule zwei Schweizer Top-Athleten am Start stehen werden. Eine gute Standortbestimmung, wie der Athlet des C-Kaders verrät. Am 29./30. Dezember möchte Joel Lütolf zudem am FIS-Slalom in Sörenberg starten, seinem Heimrennen im Kanton Luzern. Das grosse Saisonhighlight folgt dann Anfang März, wenn er an der Junioren-WM im bulgarischen Bansko als ältester Jahrgang eine Medaille einfahren möchte.
Gute Neuigkeiten hat der Slalom-Spezialist übrigens nicht nur sportlich zu vermelden. Mit der Garage Fünfstern AG aus Sempach hat er einen neuen Sponsoren finden können. Und dass dies im Corona-Jahr alles andere als selbstverständlich ist, weiss auch Joel Lütolf: «In einer Zeit, in der viele Firmen mit finanziellen Einbussen zu kämpfen haben, ist ein neuer Sponsoring-Vertrag natürlich besonders wertvoll. Es gibt mir auch ein gutes Gefühl, dass mich ein Unternehmen aus der Region auf meinem Weg unterstützt.»
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