Den Auftakt zum Jodelkonzert am Samstagabend machten die Jungjutzer Sempachersee. Unter der Leitung von Daria Occhini präsentierte die im Januar 2023 gegründete Nachwuchsformation vier Stücke und gab dem Publikum zum Schluss einen Einblick in die Probearbeit, indem die Jungjutzer ihre Einsingübung im Kreis präsentierten. Mit mehrstimmigen Interpretationen von «Täär i nöd e bitzeli», «Dr Köbu u dr Chrigu u dr Sepp» und weiteren Liedern und Jutzen verzauberten sie das Publikum und zeigten sich sehr wohl bereit für den grossen Auftritt am Zentralschweizerischen Jodlerfest in Sempach.
Für musikalische Intermezzi sorgte die Formation «Üs drü». Die drei Luzerner Turi Wolfisberg, Jörg Wallimann und Erhard Unternährer verstanden es, jenste Stilrichtungen mit Volksmusikelementen zu einer ungewohnten Fusion zu verbinden. Die für Volksmusik typische Pentatonik wich mal chromatischen Aufgängen, verminderte und übermässige Akkorde fanden Eingang in die Melodien und gewohnte Rhythmusgefüge wurden durch asymetrische Taktarten aufgebrochen. Auch spielten die Musikanten mit verschiedenen Instrumenten, der Kontrabass wurde kurzerhand zum Perkussionsinstrument und die Musiker mischten mit ihren «schnitzelbankartigen» Gesangseinlagen die Performance auf.
Der Konzertabend des Jodlerklubs Nottwil war aber nicht nur durch externe Formationen geprägt, sondern fand auch durch vereinseigene Duette, Quartette und Kleinformationen Abwechslung. So gaben sich Karin Schmid und Felix Troxler unter anderem bei «Bärgfreude» die Ehre, Karin Schmid, Pius Büchler, Jakob und Erika Estermann taten sich zum Quartett zusammen und zwei Kleinformationen – eine mit und eine ohne Jodlerinnen – kostümierten sich mit Narrenmützen beziehungsweise Service-Schürze und machten «Ich bin kein Bajazzo» und «Bim Stärnewirt» auch zu optischen Highlights.
Das Herzstück des Abends waren aber die fünf Stücke, die der Klub als Gesamtes präsentierte. Vor allem das inhaltlich tiefgründige und kompositorisch komplexe «I wett e Rose finde» vermochte zu überzeugen, ebenso wie «Abschied vo der Alp», welches der Chor am Eidgenössischen Jodelfest in Zug präsentiert hatte. Mit «I dänk chli nah» von Ueli Moor und dem «Summer-Juitz» von Emil Wallimann gaben die Jodlerinnen und Jodler einen Vorgeschmack auf das Zentralschweizerische Jodlerfest in Sempach. Ersteres Stück wird als Wettstück dienen, während der Jutz als Gesamtchor mit weiteren Klubs aufgeführt wird.
Beim bekannten «Mier si äs Schwinger-Vouch», das anlässlich des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2004 in Luzern von Ruedi Bieri komponiert wurde, griffen zwei Jodler auf der Bühne zusammen und verliehen dem Stück erneut eine schalkhafte Note. Abgerundet wurde das Konzertprogramm von den zwei Zugaben, darunter der «Steimanndli-Jutz», welche vom Publikum mit kräftigem Applaus goutiert wurden.
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