«CKW, WWF und Aqua Viva haben bei der Sanierung des Kraftwerks Emmenweid an einem Strang gezogen», wird Esther Leitgeb, Bereichsleiterin Gewässerschutz von Aqua Viva in einer Medienmitteilung zitiert, die die Organisation für Gewässerschutz zusammen mit dem WWF veröffentlicht hat. Davon werden Wanderfische wie die Seeforelle oder die Äsche profitieren. Es ist sogar denkbar, dass dereinst der Lachs in die Kleine Emme zurückkehrt. Dazu müssten allerdings noch drei Flusskraftwerke in Frankreich kurz vor der Schweizer Grenze fischgängig gemacht werden, wie Tobias Herbst, Bereichsleiter Kommunikation bei Aqua Viva, auf Anfrage erklärt.
Gemäss Aquaviva gilt der Lachs in der Schweiz seit 1958 als ausgestorben. Vor mehr als 100 Jahren sei der Rhein noch der grösste Lachsfluss Europas gewesen, kann der Webseite der Gewässerschutzorganisation entnommen werden. Die Lachsfischerei sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Schweiz und Lachse zeitweise das günstigste Lebensmittel gewesen.
Ein Expertenbericht im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) aus dem Jahre 2016 zeigt die Perspektiven für eine Rückkehr des Lachses in die Schweiz auf. So ist unter den potenziell geeigneten Gewässern auch die Reuss in Luzern zu finden. Und eine frühere Lachspopulation in der Kleinen Emme bis hinauf nach Schüpfheim wird als «wahrscheinlich» bezeichnet.
Im Rahmen der Verhandlungen zur Konzessionserneuerung des Kraftwerks Emmenweid haben sich Aqua Viva und WWF mit der CKW als Kraftwerksbetreiber nun auf den Bau von Wanderhilfen für den Fischauf- und -abstieg geeinigt. Die Kleine Emme gehört zur Äschen- und Forellenregion. Kühle Wassertemperaturen, hoher Sauerstoffgehalt und viel Geschiebe böten beste Lebensraumbedingungen, heisst es in der Medienmitteilung. Das Kraftwerk Emmenweid macht den Fluss jedoch zur Sackgasse. Es liegt nur wenige Kilometer hinter dessen Mündung in die Reuss. So stiessen beispielsweise Seeforellen, die vom Vierwaldstättersee über die Reuss aufstiegen, am Kraftwerk auf ein unüberwindbares Hindernis, heisst es in der Medienmitteilung der Umweltorganisationen weiter.
Bereits 2018 wurde die Konzessionserneuerung für das Kraftwerk Emmenweid vom Kanton öffentlich aufgelegt. Der darin präsentierte Vorschlag für den Fischauf- und -abstieg habe jedoch nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprochen, weshalb Aqua Viva und WWF Einsprache erhoben hätten – unter anderem aufgrund der fehlenden Durchgängigkeit für grössere Fische über 80 Zentimeter. Die CKW habe daraufhin das Projekt zurückgezogen und fortan auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit den Umweltorganisationen gesetzt, schreiben Aqua Viva und der WWF. Am Ende stand eine gemeinsam unterzeichnete Vereinbarung, auf deren Grundlage das Projekt neu aufgelegt wurde. Die Umweltorganisationen werden diesem nun zustimmen. Die CKW könne so mit dem Kraftwerk Emmenweid auch für die nächsten 80 Jahre Strom produzieren, ohne dabei wichtige Lebensräume für die heimischen Fischarten zu zerschneiden.
Wegen der Einsprachen der Umweltorganisationen war das Sanierungsprojekt des Kraftwerks Emmenweid längere Zeit blockiert. Der Mediensprecher der CKW, Marcel Schmid, erklärt, dass die CKW nun das Projekt wieder an die Hand nehmen könnten. Es sei geplant, die gut ein Jahr dauernden Bauarbeiten im nächsten Sommer zu starten.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben