Die Nomination von Benjamin Emmenegger (30) und Jim Wolanin (42) war eine einhellige Angelegenheit im Restaurant Sonne in Neuenkirch. Gegen 30 Personen schickten die beiden FDP-Politiker mit Applaus ins Rennen für die Gesamterneuerung des Gemeinderates. Als Bisherige – Jim Wolanin ist seit 2010 Sozialvorsteher und Benjamin Emmenegger zeichnet seit eineinhalb Jahren für die Aufgabenbereiche Liegenschaftsverwaltung, Landwirtschaft, Umweltschutz verantwortlich – ist dies wenig überraschend. Und doch: Einfach gesichert sei die Wahl nicht, machte Vorstandsmitglied Peter Riedwyl deutlich: «Auch Benjamin steht im Wind. Die SVP hätte von der Wählerstärke her Anspruch auf einen Sitz im Gemeinderat.» Emmenegger bestätigte, auch er befinde sich im Wahlkampf. Am 29. März gewählt werden dürften Gemeindepräsident Kari Huber und Gemeindeammann Markus Wespi, die beide kürzlich von ihrer CVP nominiert worden waren und Sozialvorsteher Jim Wolanin. Nach dem Rücktritt von CVP-Mann Xaver Widmer machen Benjamin Emmenegger, Tamara Wiederkehr (CVP) und Walter Burri (SVP) die restlichen beiden Gemeinderatssitze unter sich aus.
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Keine Kandidatur der Linken
Entsprechend dieser Ausgangslage animierte Emmenegger auch dazu, Ende März zahlreich wählen zu gehen. Peter Riedwyl sagte, der Parteivorstand sei der Meinung, keine Listenverbindungen mit anderen Parteien einzugehen. Gespräche mit der CVP und der SVP hätten stattgefunden. Der gleichen Meinung war auch die CVP, wie deren interimistische Präsident, Roger Zurbriggen, gegenĂĽber dieser Zeitung bestätigte. Die SVP wäre an einer Listenverbindung mit der FDP interessiert gewesen. Dass dies so gemacht werde, sei in Neuenkirch aber nicht ĂĽblich, sagt auch Ortsparteipräsident und Gemeinderatskandidat Walter Burri.Â
An der CVP-Nominationsversammlung war eine Ă„usserung gefallen, dass die Linken ebenfalls nach einer Kandidatur Ausschau gehalten hätten. SP-Ortsparteipräsident Cyrill Schmid bestätigt dies auf Anfrage. «Wir werden jedoch niemanden stellen.» Gespräche seien gefĂĽhrt worden. Da man nun aber endlich eine Frau im Gemeinderat sehen möchte und sich innert nĂĽtzlicher Frist niemand habe fĂĽr das Amt zur VerfĂĽgung stellen wollen, verzichte man auf eine Nomination. BezĂĽglich einer Wahlempfehlung will sich Schmid noch nicht festlegen. Doch es werde noch ein Treffen mit Tamara Wiederkehr geben.Â
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Vitalis Blick nach Bern
Als Gast durfte die FDP Nationalrat Albert Vitali begrüssen. Der Bundesparlamentarier gewährte einen Einblick in die Hallen des Bundeshauses und berichtete über dortige Veränderungen. Für die FDP seien diese nach den Wahlen im vergangenen Jahr einschneidend gewesen, machte Vitali deutlich, nachdem er auf die Verluste seiner Partei bei National- und Ständeratswahlen im Herbst zu sprechen gekommen war. Im Bundeshaus hätten diese Einbussen beispielsweise bedeutet, dass die FDP nunmehr lediglich in zwei Komissionen Präsidien besetze. Die bürgerlichen Parteien müssten verstärkt zusammenarbeiten und zusammenspannen, um ihre Anliegen gegen die erstarkte Linke durchzubringen. Albert Vitali wusste aber auch von Positivem für die FDP im vergangenen Jahr zu erzählen. «Die Wahl von Regierungsrat Fabian Peter war ein Erfolg für unsere FDP», sagte der Oberkircher und wünschte gleichzeitig den nominierten Neuenkircher Liberalen viel Erfolg.