Fabienne Kaufmann kämpfte wie eine Löwin

Eigentlich fokussiert sich Fabienne Kaufmann mehrheitlich auf den Weltcup. Da es dort aber zumindest teilweise immer noch zu Corona-bedingten Turnierabsagen kommt, war der internationale Lions Cup in Luxemburg am letzten Samstag für sie eine willkommene Abwechslung. In der 1. Runde besiegte sie ihre holländische Gegnerin mit 4:0. «Es war ein guter Start um zu testen, ob ich noch Schmerzen in meinem Fuss habe, den ich mir am Montag verletzt hatte», sagte sie im Anschluss.

Kraft und Schnelligkeit

Nach einem Freilos in der 2. Runde wartete in Umgang drei eine Französin. «Sie war sehr stark im Punkten auf den Bauch. Einen dieser Faustschläge kassierte ich auch, danach änderte ich meine Strategie und setzte meistens alle meine Kraft und Schnelligkeit auf einen Schlag, um sie am Kopf zu treffen. Ich führte schnell und konnte den Vorsprung bis zum Schluss halten», meinte sie zum 4:1-Sieg.

Taktische Meisterleistung

Als Lohn für ihre harte Arbeit wartete im Final eine Portugiesin aus Lissabon. Fabienne Kaufmann hatte mit ihr noch nie zu tun, und musste sich deshalb im Halbfinal über sie schlau machen. Die Gegnerin war grösser und kräftiger gebaut als Kaufmann, deshalb wollte die Nottwilerin im Final einen Infight vermeiden und stattdessen auf ihre Schnelligkeit vertrauen. Die Portugiesin ihrerseits wechselte im Kampf um Platz 1 die Seite und kämpfte mit der rechten Hand vorne. «Ich passte mich ihr an. Ich denke, das erwartete sie nicht, da ich in den Vorrunden immer die linke Seite vorne hatte», erklärte Fabienne Kaufmann, die sich als die gewieftere Taktikfüchsin erwies und den Kampf mit 5:2 gewann. «Ich war sehr froh, dass ich mein Karate zeigen und gewinnen konnte. Ich war vor drei Jahren das letzte mal in Luxemburg und holte bereits damals Gold.»

Der Weg führt nach Moskau

Fabienne Kaufmanns Formkurve zeigt also wieder nach oben. Nachdem sie im Juni den Final der Schweizermeisterschaft in Sursee deutlich verlor und letzte Woche in Kairo im mentalen Bereich scheiterte, war die Teilnahme in Luxemburg goldrichtig, um Selbstvertrauen zu tanken. Lange Zeit, um sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, hat Fabienne Kaufmann allerdings nicht. Bereits nächste Woche steht das nächste internationale Turnier an. Dieses Mal führt die Reise nach Moskau.

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