Ein Vortrag in der Primarschule über den Treibhauseffekt und seine Auswirkungen auf das Klima schockierte die heute 16-jährige Nina Elmiger aus Sempach. Damals wie heute fand sie es komisch, dass niemand etwas dagegen unternahm. So informierte sie sich weiter über das Thema und fühlte sich dabei mit ihren Gedanken oft alleine, bis anfangs 2019 der erste Klimastreik in Luzern zu Stande kam. Nina Elmiger nahm daran teil und fand schon bald, dass es nicht ausreiche, nur an den Demonstrationen mitzulaufen.
Also setzte sie sich mit den Organisatoren der Streiks in Verbindung und gehört mittlerweile einer Zentralschweizer Klimagruppe an, die verschiedene Aktivitäten plant und durchführt. Ausserdem engagiert sie sich bei der Klimastreik-Regionalgruppe in Sursee. «Klimastreik Zentralschweiz hat quasi den Überblick über die Region und erhält alle Infos zu Aktivitäten fürs Klima», meint Nina. Die meiste Zeit, die Nina für den Klimastreik aufwendet, sitzt sie zu Hause hinter dem Computer. Wenn noch Raum für Freizeit bleibt, spielt sie gerne Akkordeon oder backt etwas.
Auf die Frage, ob sie denn selber klimabewusst lebe, antwortet Nina: «Diese Frage finde ich ziemlich irrelevant.» Wie könne sie das nicht, wo sie doch so viel über die drohenden Gefahren weiss. Jedoch sei es in diesem System schlicht nicht möglich, voll und ganz klimaschonend zu handeln. Denn die Akteure mit den meisten Emissionen können nur vom Staat beeinflusst werden. Nina ist der Meinung, dass eine Änderung am politischen sowie am wirtschaftlichen System der Schweiz notwendig sei. Aus diesem Grund möchte sie Menschen aller Altersgruppen dazu aufrufen, sich politisch zu informieren und sich aktiv zu engagieren: «Es geht schliesslich um unsere Zukunft und betrifft uns alle.»
Nina Elmigers Eltern unterstützen sie in ihrem Engagement und interessieren sich ebenfalls für das Thema. Ninas Freunde dagegen zeigen nicht so viel Interesse. Elmiger sagt, dass ihrem Umfeld die Sensibilisierung und die nötige Information fehle. «Sie begreifen das Ausmass der Klimakrise nicht. Es wäre ganz klar die Aufgabe des Staates, die Leute darüber aufzuklären, wie es auch bei Covid-19 getan wurde.»
Durch die Klimastreiks seien die Folgen des Klimawandels für Mensch und Umwelt stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt, so Elmiger. Dies sei schon mal ein kleiner Fortschritt. Doch für die junge Klimaaktivistin ist das Ziel noch lange nicht erreicht. «Wir wollen, dass unsere Forderungen endlich ernst genommen werden. Es muss sich schleunigst etwas ändern, denn die menschliche Zivilisation, wie wir sie heute kennen, steht auf dem Spiel.» Nina Elmiger warnt vor allem vor dem Erreichen gewisser Kipppunkte. Wenn diese überschritten würden, löse dies unberechenbare Reaktionen im Klimasystem aus, die nicht mehr aufzuhalten seien.
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