Mit dem im Rahmen der Energiestrategie 2050 vom Schweizer Volk beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie gilt es, den Wegfall des auf diesem Weg produzierten Stroms zu kompensieren. Die fuÌnf Schweizer Kernkraftwerke liefern aktuell 33 Prozent des heimischen Stroms. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, die erneuerbaren Energien markant stĂ€rker zu nutzen. Gleichzeitig soll die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden, etwa im Bereich der MobilitĂ€t und dank sanierter GebĂ€ude. Als Folge davon hat der Bund gesetzliche Anpassungen vorgenommen, die von den Kantonen umgesetzt werden. Im Kanton Luzern ist seit Anfang dieses Jahres das neue Energiegesetz in Kraft. Dieses verbietet unter anderem die Neuinstallation von Elektroheizungen und reinen Elektroboilern. Die Anforderungen an das WĂ€rmekonzept bei Neubauten wurden etwas erhöht.
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Energieetikette fuÌr HĂ€user
Eine weitere Neuerung im Energiegesetz ist, dass bei Neubauten ein Teil des Stroms selber erzeugt werden muss, ansonsten wird eine Ersatzabgabe fĂ€llig. FuÌr neue GebĂ€ude muss ein Energieausweis «GEAK» erstellt werden. Der GEAK (GebĂ€udeenergieausweis der Kantone) entspricht der bei den HaushaltsgerĂ€ten weit verbreiteten Energieetikette. Im Rahmen einer Energieberatung durch einen akkreditierten Experten wird das GebĂ€ude in eine Effizienzklasse von A bis G eingereiht. Beim Ersatz eines WĂ€rmeerzeugers â einer Heizung â muss man mit dem neuen Gesetz 10 Prozent der Energie uÌber erneuerbare Quellen abdecken. Diese Anforderung kann mit einem GEAK, einer Standardlösung oder einer Minergiesanierung erfuÌllt werden. Wenn ein GebĂ€ude im GEAK als energieeffizient (Klasse A bis D) eingeschĂ€tzt wird, kann ein EigentuÌmer die Art des WĂ€rmeerzeugers selber wĂ€hlen. Alternativ kann der Anteil erneuerbarer Energie beim Ersatz eines WĂ€rmeerzeugers auch mittels einer Standardlösung umgesetzt werden. Dazu zĂ€hlen unter anderem Sonnenkollektoren fuÌr die WassererwĂ€rmung, Holzfeuerungen, WĂ€rmepumpen oder eine GebĂ€udesanierung. Noch besser ist natuÌrlich die Gesamtsanierung mit einer Minergie-Zertifizierung.
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Fördergelder fuÌr Sanierungen
Es ist nicht einfach, sich in den gesetzlichen Neuerungen und Vorschriften zurecht zu finden. Dementsprechend beschĂ€ftigt ist gegenwĂ€rtig auch die Energieberatung der Stadt Luzern, das Ăko-Forum, welches im Auftrag des Kantons Auskunft erteilt. «Mit dem neuen Energiegesetz sind HauseigentuÌmer angehalten, fruÌhzeitig zu uÌberlegen, wie man das GebĂ€ude modernisieren und energieeffizienter ausstatten kann», sagt Christian Frank, der Leiter des Ăko-Forums. Hier lasse sich mit vertretbarem finanziellem Aufwand viel erreichen, stammt ein Grossteil des GebĂ€udeparks in der Schweiz doch aus der Zeit des grossen Baubooms zwischen den 70er- und 90er-Jahren. Der Kanton unterstuÌtzt die HauseigentuÌmer mit einer Reihe von Fördergeldern, etwa fuÌr die Sanierung von Fassaden, den Ersatz der Heizung oder fuÌr den GebĂ€udeenergieausweis «GEAK plus» mit Beratungsbericht. Mehr Informationen dazu sind unter www.energie.lu.ch abrufbar. Seit Anfang Jahr fördert der Kanton auch den Einsatz von WĂ€rmepumpen, die als Hauptheizung Ăl-, Gas- oder Elektroheizungen ersetzen sollen. Bei Fragen wendet man sich auch hier am besten an die Energieberatung Luzern, 041 412 32 32.
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HuÌrde genuÌgender LiquiditĂ€t
In einem Haus zu wohnen, das möglichst wenig Energie verbraucht und dessen WĂ€rmebedarf möglichst vor Ort produziert wird, zum Beispiel mit einer erwĂ€hnten WĂ€rmepumpe oder mit Solarpanels, ist ein Traum vieler Menschen. Eine dahingehende GebĂ€udesanierung setzt eine genuÌgend hohe LiquiditĂ€t voraus. Dies bestĂ€tigt auch Christian Frank, auch wenn Fördergelder hier eine Linderung verschaffen könnten. «Man sollte aber immer uÌber die gesamte Lebensdauer kalkulieren», rĂ€t der Energiefachmann. Wohl sei eine solche Investition zu Beginn hoch, man spare aber dann in der Folge wĂ€hrend Jahren und Jahrzehnten beim Energieverbrauch und fahre insgesamt oft guÌnstiger.
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Sonne immer noch hoch im Kurs
Erneuerbare Energiequellen gibt es einige: Sonne, Wind, Wasser, Biomasse wie Erdgas oder Holz, WĂ€rme der Aussenluft oder aus der Erde. Doch welche ist nun am effizientesten? Eine Frage, die sich nicht einfach so beantworten lasse, findet Christian Frank. «Wenn ich an Solarenergie denke, ist die Effizienz an einem der Sonne zugewandten Standort uÌber dem Nebel natuÌrlich am besten.» FuÌr WĂ€rmepumpen, die Aussenluft nutzten, sei der Standort jedoch nachteilig wegen der durchschnittlich kuÌhleren klimatischen Bedingungen. «Es gilt, fuÌr jeden Standort einen optimalen Mix zu finden. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, sich an einen mit erneuerbaren Energien betriebenen FernwĂ€rmeverbund anzuschliessen.» Die Sonnenenergie erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit, auch weil die Panelpreise in den letzten Jahren stark gesunken sind. Auf nationaler Ebene wurde die kostendeckende EinspeiseverguÌtung mittlerweile durch eine einmalige Investitionshilfe ersetzt (weitere Infos unter www.pronovo.ch). Im Weiteren zahlt der Kanton Luzern fuÌr thermische Solaranlagen ebenfalls FörderbeitrĂ€ge.
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