Mit «Der Zigeunerbaron» von Johann Strauss (Sohn) setzte die Musik- und Theatergesellschaft Sursee wieder einen echten Operettenklassiker aufs Programm – einen überdies, der bislang noch nie auf der Surseer Stadttheaterbühne gespielt wurde. Wie diese Zeitung bereits berichtete, wurde für diese Produktion der Chor neu aufgestellt und professionalisiert sowie mit einem Kinderchor ergänzt. Gänzlich neu ist auch das Leitungsteam, bestehend aus Katrin Gurtner (Produktionsleitung), Harald Siegel (musikalische Leitung) und Ursula Lysser (Regie). Die Chorleitung übernahm Peter Meyer, der in Sursee verschiedene weitere Chöre, darunter den Kirchenchor, leitet.
Er ist es auch, der an der Probe vom Mittwoch vergangener Woche – genau einen Monat vor der Premiere – den Part des Dirigenten übernimmt – flankiert von der Korrepetitorin Marina Vasilyeva. Nach dem Einsingen mit dem Chor und dem Kinderchor, wofür sich das Lied «Hochzeitskuchen zu versuchen» anbietet, begrüsst Regisseurin Ursula Lysser die Damen, Herren und Kinder auf der Bühne sowie die als Publikum anwesenden zur allerersten Probe in den Kostümen und wünscht allen viel Spass. Sie gibt auch bekannt, dass eine der Solistinnen, welche die Czipra spielt, nicht anwesend sei, weshalb jemand anderes vom Team deren Sprechrolle übernehme und man ihre gesanglichen Auftritte überspringe. In solchen Fällen gilt es eben flexibel zu sein.
Die Regisseurin sitzt selten lange auf dem Bühnenrand. Meistens ist sie in Bewegung, bespricht mit dem Chorleiter eine Passage in der Partitur, gibt Chor und Solisten teils auf Hochdeutsch, teils in Berner Dialekt Anweisungen und unterbricht zwischendurch mit dem Ausruf «Stopp, stopp, stopp!» das Geschehen auf der Bühne. Und sie ist sich selber nicht zu schade, den Brunnen, der noch nicht der definitive ist, höchstpersönlich in eine andere Position zu verschieben, weil er dem Chor im Weg steht. Die Kinder müssen sich zuerst etwas an die neue Probesituation mit den Kostümen gewöhnen, werden zur rechten Zeit von der Inspizientin Hilda Joos aus der Garderobe aufgerufen und zwischen ihren Auftritten mitunter von der Regisseurin hinter den Seitenvorhang geschickt, um unsichtbar zu sein. So wird an jedem Detail gefeilscht, wobei es unter anderem auch um so banal scheinende Fragen wie jene geht, welcher Chorist denn nun den Wagen mit den Kindern von der Bühne zieht.
Seit dem vergangenen Wochenende ist nun auch das Orchester bei den Proben mit im Boot. Die Produktionsleiterin Katrin Gurtner ist mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. «Wir sind gut im Zeitplan. Am Samstag konnten wir deshalb sogar eine szenische Probe ausfallen lassen», lässt sie durchblicken. Freude bereitet ihr auch der Vorverkauf, der am 14. November startete: «Die Auslastung beträgt aktuell rund 60 Prozent. Das entspricht in etwa dem üblichen Rahmen der Operettenproduktionen vor dem Ausbruch der Coronakrise.»
Neue Gesichter trifft das Operettenpublikum übrigens auch vor den Aufführungen, in der Pause und nach den Aufführungen an der Bar und im Theater-Restaurant «Abruzzen» an: Per 1. Januar 2023 ergänzen Sandro und Ruedi Hager das Theaterteam gastronomisch. Die beiden führen seit über einem Jahr das Restaurant «Time Out» in der Eishalle Sursee.
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