Eich erhielt Energiestadt-Label

An der Gemeindeversammlung vom 30. November hat Eich das Budget 2022 genehmigt, eine Familie eingebürgert, über Bauten und Pläne orientiert sowie das Energiestadt-Label überreicht erhalten.

06. Dezember 2021

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Von links: Gemeinderat Stefan A. Dettwiler, Gemeindepräsident Adrian Bachmann und Walter Kubik, Botschafter Energiestadt bei der Labelübergabe Energiestadt Eich. (Foto Sandra von Ballmoos)

Die Tafeln an den Ortseingängen stehen bereits einige Wochen: Energiestadt Eich. An der Gemeindeversammlung am 30. November erhielt Eich das Label offiziell. Doch mehr dazu später. Denn Eich entwickelt sich ohnehin nachhaltig, wie einige der budgetierten Projekte zeigen.

Einzonung, LED, Sanierungen

Die 44 anwesenden Eicher Stimmberechtigten haben das Budget 2022 genehmigt. Es sieht bei der Erfolgsrechnung ein Defizit von 595’800 Franken vor, das aber mit Ersparnissen gedeckt ist. Der Steuerfuss wird vorübergehend auf 1.2 Einheiten gesenkt.

Gemeindepräsident Adrian Bachmann hob unter anderem die Einzonung Egg hervor. Nach einem Projektstillstand hat nun die Gemeinde die Führung übernommen. Für 2022 erwarten Eich Ausgaben von 500’000 Franken.

Irene Wüest betonte im Bereich Bildung die Reduktion des Kantonsbeitrags um rund 50’000 Franken aufgrund der kleinen Klassengrössen, insbesondere im Kindergarten, und die steigenden Aufwendungen der Tagesstrukturen, die rege genutzt werden. Aktuell betreuen drei Frauen in Teilzeitpensen Kinder aus 29 Familien.

Verena Schmid eröffnete die Präsentation des geplanten Eicher Pumptracks. Christoph Zumbühl aus Eich und André Jost aus Schenkon haben die Bahn auf dem Brand initiiert. Hier werden Junge und Junggebliebene mit allen möglichen Sportgeräten – Velo, Rollbrett, Trottinett und mehr – die hügelige Fahrbahn mit Steilwandkurven und Pilonen durchfahren. Die Gemeinde beteiligt sich mit 220’000 Franken an der Erstellung des Pumptracks und der Ausbesserung des Parkplatzes.

Stefan A. Dettwiler hob das Umrüsten der gesamten öffentlichen Beleuchtung auf LED hervor. Das kostet zwar 120’000 Franken, jedoch ist dieser Betrag dank der Stromeinsparungen rasch amortisiert. Die Reduktion des Anteils Ölheizungen schreitet voran.

Bei Roger Gyger schlagen im Bereich Finanzen die energetischen Sanierungen der Schulhausanlagen mit einer Million Franken zu Buche.

Andreas und Ilona Klingenberger-Blank mit den Kindern Luis und Elia erhalten das Gemeindebürgerrecht. Das Ehepaar lebt seit 20 Jahren in der Schweiz, seit 2011 in Eich.

Bauten und Pläne

Der Gemeinderat orientierte an der Gemeindeversammlung über verschiedene Projekte. Die Bauabrechnung Spillmatt schliesst mit einem Saldo von 92’000 Franken zugunsten der Gemeinde. Beim Bauprojekt Seepark soll es ab Frühling 2022 Reservationsvereinbarungen mit künftigen Mietern geben, auf Herbst/Winter 2023 ist der Bezug geplant. Im Rahmen des Neubaus des Alters- und Pflegeheims Meierhöfli hat Sempach Eich angefragt, Aktien im Wert von zwei Millionen Franken zu erwerben. Für die Gründung der Aktiengesellschaft wird ein Aktienkapital von 10 Millionen Franken benötigt. Es kommt in Eich zu einer Abstimmung im Frühling 2022. Das Areal des Eicher Seebads soll umgestaltet werden. Die Gemeinde besitzt rund ein Drittel der Fläche des Seebads. Das Seehotel Sonne hat mit seinem Anteil auf den Sommer 2023 Pläne, das Bad umzugestalten. Für die Gemeinde steht der Seezugang für die Eicher Bevölkerung im Fokus. Die Botenhofpraxis wird aus dem Gebäude der Gemeindeverwaltung ausziehen und in den aktuell drei Wohnungen über dem Dorfladen neue Praxisräumlichkeiten beziehen. Die Gemeinde übernimmt die bisherigen Räumlichkeiten und führt sie einem noch offenen Zweck zu, etwa Co-Working-Space oder Selbstbedienungscafé.

Gutes erstes Ergebnis

Abschliessend hielt Walter Kubik, Botschafter Energiestadt, die Laudatio zur Energiestadt-Label-Übergabe. Walter Kubik rühmt Eich: «Eich nutzt heute 52,8 Prozent seines Potenzials im Energiebereich. Dies ist beim ersten Audit ein sehr gutes Ergebnis.» Der Grundgedanke sei einleuchtend: Für die Deckung der täglichen Bedürfnisse muss genügen, was nachwächst. Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen führe zu grosser Belastung. «Wir müssen uns aus diesen Zwängen befreien, Freiheit und Unabhängigkeit gewinnen», sagte Walter Kubik. Eich nutze als Energiestadt die Möglichkeiten, zum Beispiel in der Planung (Wasser/Abwasser, Wärmenetze, Schulbusse, Kehrichtabfuhr), bei kommunalen Gebäuden und Anlagen (Energiebuchhaltung, Gebäudesanierungen) und in der Mobilität (sichere Wege, öV, lokale Möglichkeiten). «Eich ist selbstständig und aus eigenem Antrieb in allen relevanten Bereichen aktiv. Energiestädte realisieren zielstrebig, selbstbewusst und überzeugt.»

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