Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) empfiehlt in einer nationalen Kampagne, mit dem E-Bike defensiv zu fahren und einen Helm zu tragen.
Die Beliebtheit von E-Bikes hält an. Mit dem Boom steigen jedoch auch die Unfallzahlen stark. Im vergangenen Jahr geschah auf Schweizer Strassen im Vergleich zu 2021 ein Viertel mehr Unfälle mit Personenschäden, bei denen ein E-Bike beteiligt war. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 5 Prozent auf 560 Personen. 23 Personen verloren ihr Leben – das ist ein Anstieg von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Risiko, sich bei einem E-Bike-Unfall tödlich zu verletzen, nimmt mit dem Alter zu. In den letzten fünf Jahren waren zwei von drei Todesopfern 65-jährig oder älter. Der Grossteil des restlichen Drittels war zwischen 45- und 64-jährig. Schwerverletzte waren in drei von vier Fällen 45-jährig oder älter. Damit die Strassen für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer werden, berät die BFU Behörden und Ingenieurbüros.
Mehr als die Hälfte der polizeilich registrierten schweren E-Bike-Unfälle im Strassenverkehr sind Alleinunfälle (57 Prozent). Dies zeigt, dass die E-Bike-Fahrerinnen und E-Bike-Fahrer auch selbst für ihre Sicherheit sorgen müssen. Die BFU weist deshalb in einer nationalen Präventionskampagne darauf hin, dass nach einem E-Bike-Unfall die Welt kopfsteht und gibt Tipps für eine sichere Fahrt. Dazu gehört, einen Helm zu tragen. Dieser ist bei schnellen E-Bikes sogar gesetzlich vorgeschrieben. Weil mit zunehmendem Tempo auch der Bremsweg deutlich länger wird, gilt es zudem, vorausschauend und defensiv zu fahren.
Letzteres schützt auch vor Unfällen in Kreiseln oder auf Kreuzungen. Zur Hälfte der Kollisionen mit E-Bikes kam es in den letzten fünf Jahren, weil Vortrittsregeln missachtet wurden – mehrheitlich von den Kollisionsgegnern. Oft dürfte dies daran liegen, dass E-Bikes übersehen werden oder ihre Geschwindigkeit unterschätzt wird. Abhilfe schafft unter anderem das Tagfahrlicht-Obligatorium für E-Bikes, das seit einem Jahr gilt. Zudem empfiehlt die BFU, auffällige leuchtfarbige Materialien mit reflektierenden Elementen – zum Beispiel eine Leuchtweste – zu tragen, um sich für andere Verkehrsteilnehmende möglichst gut sichtbar zu machen – auch am Tag.
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