Kantonalparteipräsident David Roth unterstrich zu Beginn der Medienorientierung den Anspruch der SP und der Frauen auf einen Regierungsratssitz: «Parteipolitisch sind 40% der Luzerner Bevölkerung nicht im Regierungsrat vertreten. Geschlechterspezifisch über 50%. Das ist unschweizerisch und steht im Widerspruch zu unserer Konkordanzdemokratie.» Die SP sei fest entschlossen bei den Gesamterneuerungswahlen 2023 ihren Sitz zurückzugewinnen.
Vizepräsidentin Priska Lorenz, welche die parteiinterne Personalfindungskommission (PFK) präsidierte, skizzierte die einzelnen Schritte des intensiven Prozesses: «Wir haben den Personalfindungsprozess im Frühsommer 2020 gestartet und freuen uns, heute drei ausgezeichnete Kandidatinnen zu präsentieren.» Die PFK hatte gemäss Parteitagsbeschluss den Auftrag eine Frauenkandidatur zu finden. «Wir haben die Kandidatinnen auf Herz und Nieren geprüft und sind voll von ihnen überzeugt», so Lorenz weiter. Alle drei seien – mit ihren unterschiedlichen Profilen – bestens geeignet für das Amt als Regierungsrätin. Im Anschluss stellten sich die Kandidatinnen vor.
Ylfete Fanaj aus Luzern beschrieb ihren Weg in die Politik: «Die 200 Bewerbungen, die ich nach der Sekundarschule geschrieben habe, um die mir so wichtige KV-Lehre beginnen zu können, haben mich geprägt. Trotz all der Ablehnung positiv zu bleiben, das hat mich stark gemacht. Es hat mich angespornt, etwas zu verändern – für mich und ebenso für meine Mitmenschen.»
Heute sei sie eine Frau, die gern Verantwortung trage: «Während meinen mittlerweile 15 Jahren Parlamentserfahrung in der Stadt und im Kanton Luzern war ich Mitglied in Parteileitungsgremien, habe als Fraktionschefin im Kantonsrat Verantwortung übernommen und durfte als Kantonsratspräsidentin unseren Kanton vertreten. Als Macherin voranzugehen, parteiübergreifend zusammenzuarbeiten und Menschen mit Wohlwollen zu begegnen: Das zeichnet mich aus.»
Die Emmerin Melanie Setz beschrieb sich als ideale Besetzung für das Amt als Regierungsrätin: «Viele Luzernerinnen und Luzerner sagen, es braucht wieder eine Frau in der Regierung. Andere sind der Meinung, es komme nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die Qualifikation. Deshalb bin ich die passende Person, eine Frau, eine Linke, kompetent und bereit für diese Aufgabe.»
Es sei Zeit für neue Vorbilder und Veränderung, meinte Setz in ihrem Votum: «Gemeinsam mit den Menschen will ich diesen Kanton gestalten statt verwalten. In unserer Vielfältigkeit und ohne die Eigenheiten zu verlieren. Wir müssen optimistisch in Richtung Zukunft gehen, hin zu einem sozialen, modernen und ökologischen Kanton Luzern.»
Yvonne Zemp aus Sursee betonte ihre Verankerung in verschiedenen Lebensbereichen: «Die Luzerner Bevölkerung ist vielfältig. Mein Werdegang ist es auch. Meine Wurzeln im Entlebuch sind mein Halt, die Erfahrungen in der Stadt Zürich geben mir eine Aussensicht auf den Kanton Luzern. Das Leben in der Kleinstadt Sursee sorgt für den nötigen Mix an Weitblick und Offenheit. Ich finde, das sind gute Voraussetzungen für eine zukünftige Regierungsrätin.»
Zemp zeigte in verschiedenen Bereichen auf, wie sie die Arbeit der Regierung ändern würde. Beispielsweise in der Art der Kommunikation: «Die Regierung muss ihre Kommunikation verbessern und mehr Wert auf partnerschaftlichen Austausch legen. Ihre Informationen müssen offener und zeitnaher erfolgen, teilweise selbstkritischer und mehr auf Augenhöhe mit den Adressatinnen und Adressaten sein, vor allem mit den Gemeinden.»
Im Rahmen einer «Tour de Lucerne» durch die Sektionen der SP Kanton Luzern werden sich die Kandidatinnen in den kommenden Monaten der Parteibasis und der Bevölkerung vorstellen. Über zehn Anlässe im ganzen Kanton sind geplant. Die Nomination findet am ausserordentlichen Parteitag vom 24. September 2022 in Wolhusen statt.
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