Obwohl die Begegnungszone im Städtli seit über 15 Jahren besteht, funktioniert diese nicht so, wie damals angedacht wurde. Die Fussgängerinnen und Fussgänger getrauen sich nicht, sich den Vortritt zu nehmen, der ihnen in einer Begegnungszone eigentlich zusteht. Sie werden durch die Autos an den Rand gedrängt und haben wenig Raum zur Verfügung. Die Aufenthaltsqualität der Besuchenden wird durch die grosse Anzahl an durchfahrenden Automobilisten, die das Städtli als Abkürzung benutzen, eingeschränkt. Der Stadtrat möchte, dass das Städtli in Zukunft ein noch attraktiverer Standort für Geschäfte und Gastrobetriebe wird, als es heute schon ist, und von Kundinnen, aber auch Touristen gerne besucht wird. Je angenehmer der Aufenthalt im Städtli, umso mehr und länger werden die Menschen verweilen und konsumieren.
Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels wie Überhitzung und Hitzeinseleffekte abzumildern, sind gezielte bauliche Anpassungen im Städtli notwendig. Dass der Stadtrat auf dem richtigen Weg ist, zeigt die Einwohnendenbefragung vom Frühling 2023: Ein Grossteil der Bevölkerung ist mit der jetzigen Situation im Städtli nicht zufrieden und wünscht sich eine Verbesserung.
Ein grosses Potenzial liegt darin, die drei Aspekte «Klima», «Aufenthalt» und «Nutzung» ausgewogen zu berücksichtigen. Heute ist das Städtli stark durch den motorisierten Verkehr geprägt. Dem Stadtrat ist es ein Anliegen, die Bedürfnisse der Fussgängerinnen und Fussgänger, wie Sicherheit, Begegnung und Zugänglichkeit, stärker in den Fokus zu rücken und Konflikte mit dem Autoverkehr zu minimieren, um die Begegnungszone tatsächlich umzusetzen. Das Städtli soll ein Ort werden, der zum gemütlichen Verweilen in den Gartenterrassen der Restaurants und zum unkomplizierten Einkaufen einlädt, aber auch Möglichkeiten bietet, sich ohne Konsumationszwang aufhalten zu können. Es sollen Massnahmen umgesetzt werden, welche die Sicherheit insbesondere auch für Schulkinder und ältere Personen erhöhen, die Versiegelung reduzieren und den Grünanteil erhöhen. Die Aufwertung des Städtlis kommt allen zugute: Denn die Erreichbarkeit und Sichtbarkeit der Geschäfte werden ebenfalls verbessert werden. Neben der Stadtstrasse werden auch die Oberstadtstrasse und die Quergassen aufgewertet.
Getreu dem Motto «Ein Städtli für alle» ist es dem Stadtrat wichtig, den unterschiedlichen Interessen der Nutzenden Rechnung zu tragen und die Umgestaltung so zu konzipieren, dass alle davon profitieren. Der Stadtrat ist sich bewusst, dass die Prioritäten von verschiedenen Gruppen aus der Bevölkerung, den Besuchenden und dem Gewerbe zum Teil anders gesetzt werden. Daher hat der Stadtrat eine Spurgruppe als Echoraum für die Ausarbeitung von möglichen Stossrichtungen für die Umgestaltung des Städtlis eingesetzt.
Die breite Zusammensetzung der Spurgruppe hat ermöglicht, dass die Anliegen aller Nutzenden auf den Tisch gekommen sind. Die Diskussionen an den beiden Workshops haben gezeigt, dass es zum Teil unterschiedliche Ansichten gibt. Der intensive Austausch unter den Beteiligten hat jedoch die Wahrnehmung für die unterschiedlichen Interessen geschärft und das gegenseitige Verständnis gefördert. Diese Offenheit ist wichtig, wenn eine Lösung für unser Städtli gefunden werden soll, die für alle stimmig ist. Die in der Spurgruppe diskutierten Stossrichtungen und Möglichkeiten für eine Neugestaltung des Städtlis dienen den Planenden von B+S AG als Basis, um Varianten für ein neues Verkehrsregime und die zukünftige Gestaltung des Städtlis auszuarbeiten.
Die Mitglieder der Steuergruppe informieren über die verabschiedeten Rahmenbedingungen und den bisherigen Prozess für die Umgestaltung des Städtlis: «Wo haben wir gestartet und warum?» «Wo stehen wir heute» und «Wohin wollen wir?». Zentral ist die Präsentation möglicher Varianten, wie der Verkehr in Zukunft geregelt werden könnte und wie die Gestaltung und Möblierung des Städtlis die Aufenthaltsqualität zu stärken vermag. Die Teilnehmenden können die vorgestellten Varianten miteinander diskutieren und konkret einbringen, was ihnen gefällt. aber auch, was aus ihrer Sicht verbessert werden kann.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden werden ausgewertet und die Ergebnisse bei der weiteren Ausarbeitung der Varianten berücksichtigt. Die Vorschläge für die Neugestaltung und das zukünftige Verkehrsregime im Städtli werden wiederum von der Spurgruppe gespiegelt. Anschliessend werden allfällige Anpassungen vorgenommen sowie die Machbarkeit der Variante und rechtliche Fragen geklärt. Die daraus resultierende «Endvariante» wird der Bevölkerung via Medien und Gemeindeversammlung vorgestellt. Geplant ist, ab 2025 in einer Pilotphase erste Massnahmen «provisorisch» zu testen und auszuwerten. Die schrittweise Umsetzung startet ab 2026 mit der Detailplanung und der schrittweisen Realisierung von definitiven Massnahmen.
Der Zwischenschritt einer Pilotphase gibt dem Stadtrat die Möglichkeit, die Bedingungen für eine Ausschreibung sorgfältig abzuklären. Die Pilotphase wird aufzeigen, welche Massnahmen funktionieren und welche nicht. Der Stadtrat kann sich gut vorstellen, dazu die Bevölkerung beziehungsweise die Besucherinnen und Besucher des Städtlis sowie das Gewerbe und die Grundeigentümer im Städtli mittels einer Umfrage einzubeziehen.
Informelle Partizipationsprozesse, wozu der Einsatz einer Spurgruppe und die öffentliche Bevölkerungsveranstaltung gehören, ermöglichen, unterschiedliche Sichtweisen abzuholen und Ziele gemeinsam zu schärfen. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Stadtrat, Vertreterinnen und Vertretern der Bevölkerung und den Planenden fördert das gegenseitige Vertrauen und weckt das Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzenden. Die Planenden erfahren Zusammenhänge durch die Ortskundigen und können dadurch Lösungen erarbeiten, die zum Städtli passen und die lokalen Gegebenheiten berücksichtigen. Auf der anderen Seite sensibilisieren die Planenden die Teilnehmenden für Lösungen, welche die drei Aspekte «Klima», «Aufenthalt» und «Nutzung» ausgewogen berücksichtigen.
Nein, es ist zu betonen, dass bei informellen Partizipationsanlässen nicht alle eingebrachten Anliegen und Wünsche berücksichtigt werden können. Hier braucht es das Vertrauen der Teilnehmenden in die Fachleute und den Stadtrat, dass diese auf der Grundlage aller Rückmeldungen die für das Städtli optimale Variante ausarbeiten werden.
Ich freue mich, wenn möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner von Sempach die Gelegenheit nutzen und die zukünftige Gestaltung des Städtlis an der Veranstaltung vom 13. März aktiv mitbestimmen.
Wie der Durchgangsverkehr effektiv aufgehoben oder vermindert werden soll, ist noch nicht klar. Dieser Antwort möchten wir uns im Workshop mit der Bevölkerung annähern, indem wir sie Stellung nehmen lassen zu verschiedenen Varianten der Verkehrsführung im Zusammenhang mit einer Neugestaltung des Städtliraumes. Nach dem Workshop wird ein Verkehrs- und Gestaltungskonzept ausgearbeitet, welches als Grundlage für eine Pilotphase dienen soll.
Wir haben bis anhin versucht, mehrmals mit unterschiedlichen Sensibilisierungsmassnahmen auf die Begegnungszone aufmerksam zu machen. Es hat sich gezeigt, dass dies nicht reicht. Die Gestaltung des Raumes zwischen den Häuserzeilen ist noch zu stark auf den Autoverkehr ausgerichtet. Nun braucht es zusätzliche gestalterische Massnahmen.
Es ist eine wichtige Voraussetzung, um den Fussgängern und den Fussgängerinnen den Raum zu geben, in welchem sie entspannt und sicher flanieren und sich aufhalten können. Dazu braucht es gestalterische Massnahmen, damit der Raum attraktiv wird. Die Geschäfte sollen schliesslich davon profitieren. Die drei Hauptthemen «Klima», «Aufenthalt» und «Nutzung» sollen ausgewogen berücksichtigt werden, damit die Begegnungszone im Städtli als Einkaufs- und Dienstleistungsort gut funktioniert.
Dieses Ziel kann mit Entsiegelung von Flächen, wie zum Beispiel der Parkierungsflächen und der Aufenthaltsräume, erreicht werden und indem Bäume gepflanzt werden.
Die entsiegelten Flächen sollten möglichst das Oberflächenwasser bei Regen aufnehmen und versickern lassen können und in trockenen und heissen Perioden wieder verdunsten lassen, wie ein Schwamm. Das Prinzip heisst denn auch «Schwammstadtprinzip».
Die Sempacher Stimmbevölkerung wird im Rahmen der Gemeindeversammlung über den notwendigen Kredit abstimmen können. Mit einer Pilotphase vor der definitiven Ausführung möchten wir die Machbarkeit und Funktionalität einer möglichen neuen Gestaltung und Verkehrsführung testen und dazu auch die Bevölkerung befragen, bevor wir einen Kredit für die definitive Ausführung beantragen werden.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
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