Sursee hat ein neues Musikfestival. Hat es sich noch zu wenig rumgesprochen? Sind die Leute gegenüber Neuem eher reserviert? Oder wie erklärt es sich, dass die Stadthalle am Donnerstagabend trotz klingenden Namen auf der Bühne sich nicht recht füllen wollte? Am augenfälligsten war der überschaubare Zuspruch bei Heidi Happy, die das Nachteulenfestival um 18 Uhr eröffnete. Ihre samtweichen, bisweilen zerbrechlich und verloren wirkenden Songs schmeichelten den Ohren auf wunderbare Weise, sodass man fast etwas traurig werden konnten, dass nicht mehr Leute diesen Genuss mitbekamen.
Ganz anders wurde es danach, als die Hamburger Band Liedfett ihre vom Punkrock geprägte Energie von der Bühne schmetterte und das Surseer Publikum mit sinnhaften Texten und ihrer Liebe eindeckte. Der Kreis der Leute, die vor der Bühne tanzten, belegte, dass die Hanseaten es verstehen, ein Publikum anzutreiben. Man soll das Leben feiern und mit Freude eindecken, untermauerte Liedfett mit jedem ihrer Songs. Das Publikum spiegelte diese positive Lebenseinstellung. Doch um so richtig abzugehen und durchzudrehen, dafür fehlten an diesem Abend schlicht die Massen.
Der Headliner am ersten Abend des Nachteulenfestivals kam ebenfalls aus dem nördlichen Nachbarland. Milky Chance erinnern mit ihrem Alternative-Indie-Stil immer etwas an Momente, in denen man nicht recht in die Gänge kommen will und am liebsten einfach abhängt. Ganz im Unterschied zu Liedfett zuvor, welche wachrütteln und mitreissen wollen. Der eher distanziertere und solide Auftritt kam gleichwohl gut an, auch deshalb, weil natürlich «Stolen Dance», das wohl bekannteste Lied von Milky Chance, nicht fehlte. Es wäre dem Nachteulenfestival zu gönnen gewesen, hätten mehr Leute diesen wahrlich nicht gestohlenen und kontrastreichen Tanz am Donnerstag miterlebt.
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