Aufgrund eidgenössischer und kantonaler Vorgaben verschwindet die Ausnützungziffer aus den kommunalen Bau- und Zonenreglementen. Sie wird durch die Überbauungsziffer ersetzt, die dem Fussabdruck eines Gebäudes mit dazugehöriger Höhe entspricht oder quasi der von oben herab erfolgten Projektion des Gebäudes auf den Boden. Entsprechend ändern auch die Zonenbezeichnungen, weil die Anzahl Geschosse wegfällt.
Wachstum im Innern
Mit der Gesamtrevision der Ortsplanung strebt Sempach in den nächsten 15 Jahren ein Wachstum von jährlich 0,7 Prozent mehr Einwohnern an. Dieses soll in erster Linie durch eine Entwicklung im inneren der Siedlung geschehen. Am Rand der Bauzone wird einzig im Wygart ein neues Quartier mit rund 110 Wohnungen geplant.
Wie dem Flyer der Stadt Sempach, der in diesen Tagen in die Haushalte flattert, zu entnehmen ist, werden spezielle Wohnzonen oder Mischzonen ausgeschieden, bei denen dank Gestaltungs- und Bebauungsplänen sowie qualitätssichernder Verfahren «massgeschneiderte Bestimmungen» erlassen werden oder bereits wurden. Solche Zonen sind unter anderem für die Gebiete Feldmatt/Feld, Martinshöhe, Hültschern, Seefeld und Seesatz vorgesehen. Neu werden die Quartiererschliessungen als Verkehrszonen ausgeschieden und Gewässerräume werden bedeutsamer.
Camping wird grösser
Im Seeland möchte die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) ein nationales Ausbildungszentrum für Seerettungsschwimmer schaffen. Dieses soll auf den bestehenden Gebäuden entstehen, weshalb die Bauhöhe in diesem Bereich auf acht Meter festgelegt wird. Damit kommt man auch der Korporation entgegen, welche die Grösse der Seebadi beibehalten will. Auch hier gelangt ein qualitätssicherndes Verfahren zur Anwendung und ein Mobilitätskonzept muss erstellt werden. Zudem soll der Campingplatz um 30 Meter auf bereits eingezontem Gebiet erweitert werden, teilweise als Kompensation von wegfallenden Campingplätzen.
Beim Meierhof gleichwohl bauen
Der Stadtrat zeigt in den Planungsinstrumenten nun auch auf, wie er im Gebiet des denkmalgeschützten Meierhofs weiterverfahren will. Dort war eine Bebauung mittels Planungszone sistiert worden, nachdem die Gemeindeversammlung starke Bedenken geäussert hatte. Aus drei Varianten wählte er nun jene, welche das Grundstück, das der Stadt Sempach gehört, dank einer Grünzone frei von Bauten belässt. Der übrige Teil, der heute schon in einer Bauzonenreserve liegt, soll aber bebaut werden können. Weiter soll das Gebiet Honrich strategisches Arbeitsgebiet gemäss kantonalem Richtplan bleiben.
Stadtrat betont Partizipation
Die revidierte Ortsplanung ist schrittweise zusammen mit der Bevölkerung entstanden. So gab es mehrere Informations- und Beteiligungsveranstaltungen. Zudem konnten im Mitwirkungsverfahren im Frühling Eingaben gemacht werden, welche man «sorgfältig geprüft und einige Anpassungen vorgenommen» habe, wie Bauvorsteherin Mary Sidler sagt. Man habe auch nochmals Gespräche mit Grundeigentümern geführt. «Dem Stadtrat und der Ortsplanungskommission war es im ganzen Prozess immer wichtig, dass die Bevölkerung mitreden und mitbestimmen konnte.» Man hat in einzelnen Quartieren zudem vertiefte Studien gemacht, um Räume lebenswerter zu machen, hebt Mary Sidler hervor.Geri Wyss
Die Gesamtrevision der Ortsplanung wird vom 16. November bis 15. Dezember öffentlich aufgelegt und ist auch unter www.ortsplanungsempach.ch einsehbar. Öffentliche Sprechstunden: Mittwoch, 18. November, 19 bis 21 Uhr; Mittwoch, 25. November, 19 bis 21 Uhr und Donnerstag, 10. Dezember, 18 bis 20 Uhr. Weitere Infos sind dem Flyer zu entnehmen.
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