Beim Weltcup in Luzern bot sich erstmals die Gelegenheit, an den Booten aus China und Nord-/Südamerika Mass zu nehmen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Das Niveau hat sich in den letzten Monaten nochmals merklich gesteigert. Paradebeispiel dafür ist der Männer-Doppelzweier. Frankreich, immerhin der amtierende Europameister und Weltcupsieger von Zagreb, belegte am Sonntag in einem unglaublich engen Rennen den 6. Platz, ohne dass das Boot einen Fehler gemacht hätte. «In diesem Olympia-Countdown müssen wir stets das Level erhöhen und uns mit jedem Rennen weiter steigern», erklärte Roman Röösli. «Das ist uns auch im heutigen Rennen gelungen.»
Am Start rieben sich wohl einige Ruderfans die Augen. Röösli/Delarze starteten auf der gegenseitigen Aussenbahn wie von der Tarantel gestochen, setzten sich in wuchtigen Schlägen an die Spitze und legten die schnellsten 500 Meter des Teilnehmerfelds hin. Dies passierte indes unbemerkt von den beiden. «Wir hatten uns lediglich vorgenommen, nicht mehr so oft aus dem Boot zu schauen», sagte Roman Röösli nach dem Rennen mit einem Lachen. «Aber wir merkten durchaus, dass uns der Start gelungen war und wir gut im Rennen lagen.» Kurz nach der 500-Meter-Marke erhöhten Irland und China indessen den Druck.
Bei Streckenhälfte lagen Irland und China vor den Schweizern. Im dritten Streckenviertel schlossen auch die Niederländer und Briten auf die Schweizer auf. «Spannend für uns wie auch die Zuschauer war doch, dass jedes Boot dieses Rennen gewinnen konnte», so Barnabé Delarze. Irland und China kämpften um den Spitzenplatz, dahinter passierte das Verfolgertrio die 1500-Meter-Marke innerhalb von 65 Hundertstelsekunden. China überspurtete auf dem letzten Streckenabschnitt noch Irland, dahinter ruderten die Niederlande, Grossbritannien und die Schweiz im Abstand von einer Sekunde über die Ziellinie. «Wir nehmen wichtige und positive Erkenntnisse mit. Mal sehen, wie sich der nächste Weltcup in Italien in zwei Wochen entwickelt», zeigte sich Roman Röösli zuversichtlich.
Bereits früher am Sonntagmorgen hatten die beiden Schweizer Vierer ohne Steuermann den B-Final gegen Niederlande 1 und Irland bestritten. Dem Elite-Boot der Schweiz gelang ein starkes Rennen. Fast hätten es Andrin Gulich, Joel Schürch (Seeclub Sursee), Paul Jacquot und Markus Kessler geschafft, das Boot aus den Niederlanden niederzuringen. Bis zur Streckenhälfte lauerte das Schweizer Boot mit einem Rückstand von eineinhalb Sekunden auf die Niederländer an zweiter Stelle liegend auf seine Chance. Dank eines guten Rhythmus konnten die Schweizer das Grundtempo erhöhen und setzten sich kurz vor der 1500-Meter-Marke an die Spitze. Das Boot aus den Niederlanden reagierte indessen sofort, setzte früh zu einem langen Endspurt an und eroberte die Spitzenposition 100 Meter vor dem Ziel zurück. Den Schweizern gelang der Konter nicht mehr, sie belegten den 2. Rang (8. Weltcup-Rang). Irland wurde Dritter und das zweite Schweizer Boot mit der U23-Crew Maurin Lange, Patrick Brunner (Seeclub Sempach), Dominic Condrau und Nils Schneider Vierter (10. Weltcup-Rang).
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