Am Freitag, dem 23. Juli, trafen sich gut 40 Personen auf dem Parkplatz Seevogtei in Sempach. Ihre Mission: Die Ufer des Sempachersees in den Gemeinden Sempach und Neuenkirch von dem Unrat befreien, den die Unwetter der vergangenen Wochen anspülten. Die Aktion wurde von der Vereinigung Pro Sempachersee zusammen mit den Werkdiensten der Gemeinden Sempach und Neuenkirch auf die Beine gestellt.
Bei sonnigem Wetter begrüsste Josef Blum, Präsident Pro Sempachersee, die freiwilligen Helferinnen und Helfer und freute sich, dass der See doch einigen am Herzen liegt. In insgesamt sechs Gruppen machten sich die Freiwilligen auf den Weg zu den verschiedenen Standorten von der Seeallee bis zur Rossbadi und begannen mit den Säuberungsarbeiten. «Viele Menschen nutzen und geniessen den Sempachersee. Ich bin hier, um auch dem See etwas Gutes zu tun», meinte eine motivierte Seniorin.
Vor allem die Ufer von der Schlichti bis zur Rossbadi litten unter dem Unwetter. «Die Westwinde trieben den Abfall und das Schwemmholz an das obere Ende des Sempachersees», erklärt Josef Blum. «Das freischwimmende Schwemmholz würde das Schilf im kommenden Jahr in seinem Wachstum noch weiter schwächen, als es durch den Hagel sowieso schon geschehen ist.» Das Schilf bietet für Fische und Vögel einen wichtigen Lebensraum. Laut Josef Blum erholt es sich – ohne Schwemmholz – jedoch wieder vollständig. «Das Schilf ist tief im Ufer verwurzelt. Wenn es genügend Platz hat, wächst es von alleine wieder nach. Die Naturschutzzonen rund um den See sollten aber nicht betreten werden.»
Neben rund 30 Kubik Schwemmholz sammelten die freiwilligen Helferinnen und Helfer auch viel Abfall, den das heruntergeschlagene Schilf zum Vorschein brachte: Sechs grosse Müllsäcke konnten mit dem stinkenden Unrat gefüllt werden. Der ehemalige Stadtpräsident Franz Schwegler sagt: «Ein See ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wir fischten teils schon volle Abfallsäcke aus dem Wasser.»
Auch der Sempacher Georges Beck fand es erschreckend, wie viel Kleinplastik im See schwamm. «Um diesen raus zu kriegen, müsste man mit einem Sieb arbeiten. Am Schluss essen wir den Kleinplastik über die Fische.»
Eine Probe des Kleinplastiks lässt Josef Blum aktuell in einem Labor analysieren. «Mich interessiert, woher dieses Material kommt. Es sieht nicht so aus, als wäre es durch einen Zersetzungsprozess entstanden.»
Knapp fünf Stunden schufteten die Helferinnen und Helfer bei der «Aktion Schwemmholz». Ein Mittagessen wurde ihnen grosszügigerweise vom Restaurant Seeland offeriert. Um 15 Uhr beim Feierabendbier zog Josef Blum eine positive Bilanz: «Ein solcher Anlass lebt auch immer von der gesellschaftlichen Komponente. In den Augen von Pro Sempachersee lief die Aktion optimal ab.» Es wurde sogar der Wunsch geäussert, die Aktion zu wiederholen, wenn der Pegel des Sees zum Normalzustand zurückgekehrt ist. Bis dann ist sicher wieder einiges an Unrat an die Ufer gespült worden.
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