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Der Weltcup war noch nie so nah
Der Sempacher Slalom-Spezialist Joel Lütolf (21) bereitet sich mit Hochdruck auf die neue Saison vor – und träumt von einem ersten Einsatz im Weltcup.
Manuel Arnold
05. Oktober 2021
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Mit viel Elan und neuem Kopfsponsor bereitet sich Joel Lütolf auf die neue Saison vor. (Foto zVg)
Als beste seiner Karriere betitelte Joel Lütolf am 1. April in dieser Zeitung seine letzte Saison. Und das war kein Aprilscherz: Mitte Dezember 2020 fuhr er im Wallis zu seinem ersten Europacupsieg in der Alpinen Kombination. An der Slalom-Schweizermeisterschaft Ende März feierte er den 2. Platz. Geschlagen geben musste er sich nur von einem gewissen Ramon Zenhäusern. Skifans dürften wissen, dass eben jener nicht nur wegen seiner Körpermasse zu den ganz Grossen im Skizirkus gehört.
Gletscher statt Glace im Sommer
Natürlich ruht sich der Sempacher nicht auf seinen Lorbeeren aus. Stattdessen trainierte er über den Sommer auf Gletschern in Zermatt und Saas Fee. Alleine im September stand er 16 Tage auf dem Eis. «Die Belastungsprobe habe ich ohne Probleme überstanden. Mental und körperlich fühle ich mich topfit», erklärt der 21-Jährige.
Aktuell befindet sich Joel Lütolf in einer zweiwöchigen Schneepause, regeneriert und arbeitet im Konditionsbereich, ehe es ihn wieder auf die Skier auf der Diavolezza in Pontresina zieht.
Schweden als Wegweiser
Zum Saisonziel, Traum oder Wunsch, man nenne es wie man wolle, erklärt Joel Lütolf einen erstmaligen Einsatz im Weltcup. Das erste Weltcup-Slalomrennen ist auf den 13. Dezember terminiert. Um da hin zukommen, müsste sich Joel Lütolf in den nationalen Trials durchsetzen, die im November im Trainingslager in Schweden vonstatten gehen.
Ansporn schlägt Druck
Im Europacup, wo Joel Lütolf regulär zuhause ist, will er sich in dieser Saison in den Top 7 etablieren, um in die erste Startergruppe zu kommen. Das nötige Selbstvertrauen für dieses Vorhaben holte er sich unter anderem mit dem eingangs erwähnten Slalom-Vizeschweizermeistertitel. «Die Erfolge aus der abgelaufenen Saison pushen mich enorm. Sie zeigen mir, dass der Weg zu den ganz Grossen nicht mehr so weit weg ist. Vergangene Erfolge setzen mich auch nicht unter Druck, viel mehr spornen sie mich zu neuen Höchstleistungen an.»
Nach der Matura zum Vollprofi
Seit seiner Matura vor einem Jahr setzt Joel Lütolf alles auf die Karte Sport, wohnt als Vollprofi bei seinen Eltern in Sempach. Diesen Sommer absolvierte er die 18-wöchige Spitzensport-RS in Magglingen. Damit er seinem Traum vom Weltcupfahrer nachgehen kann, erhält er Unterstützung von der Sporthilfe und zahlreicher Sponsoren, ohne die es, wie er sagt, gar nicht gehen würde.
Ehrgeiz und ein Kämpferherz bringt Joel Lütolf bereits mit. Es gibt aber auch noch Dinge, an denen er bis zum Saisonstart noch feilen will. Punkto Skitechnik und Rennintelligenz gebe es nämlich noch Luft nach oben, wie er sich ehrlich attestiert.
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