Der im Toggenburg geborene Wolfgang Sieber ist versierter Organist, Komponist, Improvisator und Musikpädagoge. Er entwickelte sich im Laufe seines bisherigen musikalischen Lebens zu einem dynamischen Grenzgänger und publikumsnahen Charismatiker an seiner Orgel. Seit 1992 ist er als Hoforganist zu St. Leodegar in Luzern tätig.
Vor 39 Monaten hatten die vier Hildisrieder Jodlerinnen und Jodler Erika Estermann-Disler, Erika Estermann-Föhn, Andreas Estermann-Hummel und Jakob Estermann-Disler ihren ersten Auftritt vor grösserem Publikum. Nach sorgfältigem Aufbau der Klangkultur und des musikalischen Ausdrucks sowie nach etlichen kleineren Auftritten wagte es das einheimische Quartett, zu einem grösseren Projekt ja zu sagen.Â
Da Werner Bucher, Mitorganisator der Hildisrieder Konzerte, Wolfgang Sieber nicht zum ersten Mal auf musikalischer Ebene begegnete, und er das mittägliche Sommergewitter der Hoforgel kannte, entstand die Idee, auf der Hildisrieder Goll-Orgel mal ein Gewitter zu veranstalten. Ein Gewitter ist ein faszinierendes Naturereignis, das mehr Ängste, Unbehagen auch Ehrfurcht auslöst als Identifikation. Inspiriert durch das Panorama von Hildisrieden fragte Sieber: «Werner, nenne mir doch ein paar Gipfel aus deiner Heimat Entlebuch!» Sofort standen die Beichlen, Schrattenfluh und der Napf zur Verfügung. Wolfgang Sieber lieferte den Säntis den Speer und den Altmann aus seiner eigenen Heimat. Die Liste wurde noch ergänzt durch Pilatus, Rigi und Buochserhorn. So waren die neun Konzertteile definiert. Jedem Gipfel wurde ein passender Komponist, Tanz, oder ein passendes Lied zugeordnet.
Neckisch, tänzerisch bis brachial, leise und ganz laut schickte der Gastorganist mit geschickter Registrierung Melodien in den Kirchenraum. Die Orgelsätze und Arrangements stammten alle aus seiner eigenen Feder. Die Toggenburger Hausorgeltänze, das Einsiedler Salve Regina gesungen von Werner Bucher, der Schäfli-Schottisch, alles war fein säuberlich platziert.       Â
Die vier Jodellieder «Wulche», «Enzischwand-Jutz», «Abezyt» und «Alpsäge» zogen die Zuhörenden ganz in ihren Bann. Schon bald war ein Grollen in die friedliche Stimmung hinein zu hören. Die Donner- und Regencrew verrichtete ganze Arbeit, die einem fast das Fürchten lehrte. Es krachte und donnerte und stürmte, als hätte man noch nicht genug in diesem Jahr abbekommen. Aber wie es gekommen ist, so zog das Unwetter weiter. Mit stehenden Ovationen wurde den Musizierenden applaudiert und ein stürmischer Konzertabend ging zu Ende.
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