Für Rennrollstuhl- und Handbikesportler ist die Tartanbahn neben dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum eine wichtige Trainingsplattform. Im Winter und bei nasser Witterung müssen sie aber nach innen ausweichen. Bis jetzt schwitzten die Athleten auf Trainingsrollen in den engen und schlecht belüfteten Gängen der Klinik. Ausreichend Stauräume, Garderoben oder Werkstätten gab es da nicht. Der Platzmangel führte auch immer wieder zu Konflikten mit dem Spitalbetrieb.
Damit sich querschnittgelähmte Sportler ganzjährig fit halten können, hat die Schweizer Paraplegiker-Stiftung mit Unterstützung der Gönner eine moderne Rollen-Trainingshalle realisiert.
Sportlicher Begegnungsort
Sport ist für Menschen mit Querschnittlähmung schon während der Rehabilitationsphase sehr wichtig. In der Sporttherapie arbeiten Betroffene an ihren motorischen Fähigkeiten und fördern ihre mentale Stärke. Um Erkrankungen vorzubeugen, ist regelmässige Bewegung für Rollstuhlfahrer noch bedeutender als für Fussgänger. Spitzen-, Breiten- und Nachwuchsathleten jeden Alters werden gleichermassen von der Trainingsanlage profitieren. Stefan Dürger bezeichnet den Bau als Generationenprojekt: «Hier trainieren begeisterte Rollstuhlsportler zwischen 5 und über 60 Jahren, Profis und Breitensportler, gemeinsam unter einem Dach. Es entsteht ein attraktiver Begegnungsort, der den Austausch unter Betroffenen fördern wird.» Im Spätsommer 2020 finden in Tokio die paralympischen Sommerspiele statt. Die Schweizer Athleten können sich dank dem neuen Trainingsort professionell auf die Wettkämpfe vorbereiten. Der mehrfache Weltmeister und Paralympics-Sieger Marcel Hug freut sich: «Diese moderne Trainingsanlage spornt mich und meine Kollegen zusätzlich an, um bei den Rennen in Japan erfolgreich zu sein.»
Wandbild als Blickfang
Der Neubau grenzt an die bestehende Leichtathletik-Anlage beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum. Er bietet Trainingsrollen für 20 Rennrollstühle und zwölf Handbikes sowie eine separate Station für Leistungsmessungen. Nebst Garderoben und Toiletten stehen den Sportlern auch zwei Massageliegen zur Verfügung. Weiter steht eine Werkstatt bereit, damit die Nutzer ihre Trainingsgeräte schnell und unkompliziert einstellen oder reparieren können.
Ein wahrer Blickfang ist das kunstvolle Wandbild im Innern, das sich über die gesamte Länge der Halle erstreckt. Das Künstlerpaar Queenkong aus Luzern hat dieses erstellt und dabei die Nutzer in den Kreativprozess miteinbezogen. Die einzelnen Elemente des aufwendigen Streetart-Werks basieren auf persönlichen Aussagen der einzelnen Athletinnen und Athleten. «FIRE» steht in grossen Lettern an der Wand. Es ist das Leitmotiv des Werkes und symbolisiert das innere Feuer, das die Rollstuhlsportler zu Bestleistungen antreibt.
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