Das Luzerner Kantonsspital (Luks) Sursee ist inzwischen 47 Jahre alt und muss neu gebaut werden. Die Infrastruktur des Luks in Sursee entspricht gemäss Mittteilung des Kantons Luzern nicht mehr den künftigen Bedürfnissen an einen Spitalbetrieb. 2020 hat der Regierungsrat entschieden, das Spital am heutigen Standort an der Spitalstrasse in Sursee neu zu bauen. Ende 2021 hat der Stadtrat Sursee eine weitere Alternative – das Surseer Gebiet Münchrüti – ins Spiel gebracht. Daraufhin hat die Luzerner Regierung drei Standorte erneut vertieft geprüft: Den jetzigen Standort an der Spitalstrasse, den Standort Münchrüti in Sursee und den Standort Schwyzermatt in Schenkon.
Nun ist klar: Das Spital wird in der Schwyzermatt auf Schenkoner Boden realisiert, wie die Luzerner Regierung mitteilt. Der Hauptgrund dafür sei, dass sich die Ausgangslage gegenüber 2020 und dem damals gefassten Entscheid des Regierungsrats massgeblich geändert habe, so die Regierung. Das Spital wird sein Leistungsangebot voraussichtlich erweitern und aufgrund des Bevölkerungswachstums auch die Kapazitäten erhöhen und braucht daher mehr Fläche als ursprünglich angedacht. Die Anzahl Betten soll sich von heute 130 auf 160 bis 170 Betten erhöhen.
Der heutige Standort an der Spitalstrasse in Sursee verfügt laut Mitteilung nicht über das erforderliche Potenzial für eine längerfristige Entwicklung. «Die Grösse des höheren Bauvolumens in einem dichten Wohngebiet und in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes sowie des Sempachersees ist nicht möglich und aus städtebaulicher Sicht nicht verträglich», wird ausgeführt. Zudem müsste ein zusätzlicher Stützpunkt für den Rettungsdienst an einem verkehrstechnisch gut gelegenen Ort realisiert werden. Die verkehrstechnische Situation ist laut Kanton bereits heute erschwert, da die Zufahrt zum Spital über verkehrlich stark belastete Achsen und ein Wohnquartier führt.
Der dritte untersuchte Standort Münchrüti, wo sich die Hostettler AG befindet, steht nicht mehr zur Verfügung, weil die Firma Hostettler das Grundstück auch künftig für sich nutzen will.
BezĂĽglich der Frage der Fruchtfolgefläche am Standort Schwyzermatt wurde eine umfassende Interessenabwägung vorgenommen und aufgrund des öffentlichen Interesses wird die Beanspruchung respektive Kompensation von Fruchtfolgeflächen als vertretbar erachtet. Der Landerwerb der Schwyzermatt wird durch den Kanton getätigt.Â
Finanzdirektor Reto Wyss sagt: «Ich bin überzeugt, dass die Schwyzermatt der am besten geeignete Standort ist, um die Spitalversorgung in der Region Sursee längerfristig sicherstellen zu können. Die Evaluation hat ein klares Resultat hervorgebracht». Reto Wyss ist im Kanton Luzern zuständig für den Hochbau und hat das Projekt nach dem Antrag des Surseer Stadtrates verantwortet.
Auch Regierungspräsident Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, zeigt sich erfreut, dass der Standortentscheid nun definitiv gefällt werden konnte: «Das ist wichtig für die Gesundheitsversorgung im Raum Sursee und dessen Einzugsgebiet.»
Auch das Luks begrĂĽsst den Entscheid, wie Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident der Luks-Gruppe, sagt. «Wir sind froh, dass nun Klarheit herrscht. Dank dem Entscheid können wir den Neubau des Spitals Sursee voranbringen, ohne den laufenden Betrieb an der Spitalstrasse in Sursee zu beeinträchtigen.»Â
Zum weiteren Vorgehen führt Benno Fuchs, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Luks, aus: «In einem nächsten Schritt wird das Luks die Ausschreibung für den Architekturwettbewerb vorbereiten. Die Kosten des Spitalneubaus inklusive Rückbauten belaufen sich nach aktuellem Planungsstand auf zwischen 270 und 320 Millionen Franken. Der Baustart ist voraussichtlich auf das Jahr 2028 terminiert und der Bezug soll im 2031 anvisiert werden.»
Mit dem Neubau des Luks Sursee in Schenkon muss das Spitalgesetz angepasst werden. Die Botschaft ĂĽber die Gesetzesanpassung wird dem Kantonsrat vorgelegt und voraussichtlich 2024 im Rat behandelt. Ebenso werden die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Schenkon ĂĽber eine Zonenplanänderung abstimmen können.Â
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