«Ich konnte es fast nicht glauben, als ich meine Abschlussnote erfuhr», sagt die 19-jährige Sempacherin Dominique-Claire Bruttel. Am Donnerstag, 8. Juli, feierte sie als eine von 27 Mediamatikerinnen und Mediamatiker aus der ganzen Zentralschweiz ihren Lehrabschluss und konnte dabei die Ehrenmeldung entgegennehmen. Auch ihre Familie und Freunde hätten sich sehr gefreut. Die Überraschung schwingt in ihrer Stimme immer noch mit. Nur noch zwei andere junge Berufsleute aus anderen Zentralschweizer Kantonen hatten bei den Mediamatikern mit 5,6, respektive 5,7 abgeschnitten.
Sie habe sich während ihrer Ausbildung in erster Linie auf ihre Vorlieben und Stärken konzentriert, doch auch die anderen Bereiche durften nicht vernachlässigt werden, erzählt Dominique-Claire Bruttel. «Ich bin gerne gestalterisch und kreativ tätig.» Vor allem das Screendesign – das kreative Entwickeln des Erscheinungsbildes von Websites – hat es ihr angetan. Aber auch das Entwerfen von Inseraten und Gestalten von Kärtchen und anderen Drucksachen machen ihr Spass. «Das lag mir schon immer. Schon als Kind habe ich gerne gezeichnet und war kreativ», blickt sie zurück. Etwas, was sie übrigens heute noch gerne in der Freizeit tut.
Beim Woche-Pass, beziehungsweise bei dessen Webabteilung w-vision AG, arbeitet Dominique-Claire Bruttel. Sie habe dort die kaufmännischen Belange und das administrative Handwerk kennengelernt. Zudem sei sie in Kontakt gekommen mit der Fotografie und dem Videofilmdreh. Nicht nur das Gestalten von Webseiten war ein Teil der Ausbildung, das Programmieren der Webseite gehörte ebenfalls dazu. Das alles zeichnet Mediamatiker aus – sie sind Allrounder, wenn es um Marketing, (Web-)Design, Social Media, Informatik und Kommunikation in der heute weitgehend digital geprägten Welt geht.
Mediamatikerinnen und Mediamatiker können somit wegen ihres breiten Wissens in vielen Bereichen tätig sein. Für Lehrbetriebe auch eine gewisse Verlockung, die angehenden Berufsfachleute genau dort einzusetzen, wo es ihnen am besten dient. Beim Woche-Pass komme sie aber voll auf ihre Kosten. Sie habe sich schliesslich in jenem Bereich verwirklichen können, welchen sie am liebsten habe.
So war es naheliegend, dass Dominique-Claire Bruttel ein Screendesign als individuelle praktische Arbeit anpackte und für den Kunden, ein Bauunternehmen, auch gleich das ganze Corporate Design analysierte und weiterentwickelte. Die Abschlussarbeit brachte ihr eine glatte 6 ein und trug zu 40 Prozent zur Endnote bei. Weitere 40 Prozent schöpften sich aus den Noten der Abschlussprüfungen und die letzten 20 Prozent aus den Noten der Berufsschule und überbetrieblichen Kurse.
Die Corona-Pandemie zwang auch die junge Sempacherin dazu, einen Teil ihres schulischen Wissens eigenverantwortlich zu Hause zu erarbeiten und über Wochen im Homeoffice zu sein. Sie habe dabei vor allem den kurzen Arbeitsweg vom Bett zum nahen Schreibtisch geschätzt, verrät sie augenzwinkernd, sagt aber auch, dass sie gerne wieder zu ihren Bürokolleginnen und -kollegen zurückgekehrt sei. Auch seien die Ablenkungen zu Hause nicht zu unterschätzen gewesen, ergänzt sie.
Nun sei sie einfach mal froh, dass der Druck im Hinblick auf den Lehrabschluss weggefallen sei. Sie habe im letzten Lehrjahr einen Sondereffort leisten müssen, weil die Versuchung, in der Zeit im Fernunterricht etwas zurückzulehnen, da gewesen sei. «Die bisherigen Noten hat man einfach mitnehmen können. Danach aber wieder anzuknüpfen, war herausfordernd», erläutert Dominique-Claire Bruttel. Die Klasse musste den Stoff gleichwohl nachholen.
Jetzt sitzt sie als ausgelernte Mediamatikein in ihrem Büro der w-vision AG in Sursee, wo sie weiterhin angestellt ist. Voraussichtlich im nächsten Sommer wird Dominique-Claire Bruttel berufsbegleitend die Berufsmatura beginnen. Für die weitere Zukunft könne sie sich durchaus auch eine Höhere Fachschule mit Weiterbildungen in Richtung Interaction Design oder Screendesign vorstellen. Auch der Kindheitstraum Lehrerin schlummere immer noch in ihr. So sei das Unterrichten von Design an einer Berufsschule eine Option. Dominique-Claire Bruttel steuert somit alles andere als orientierungslos den nächsten Berufsjahren entgegen.
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