Die CVP Neuenkirch erhebt weiterhin klar Anspruch auf drei Sitze im Gemeinderat. Und sie möchte erstmals eine Frau in dieses Gremium schicken. Am vergangenen Montagabend nominierten rund XX Anwesende. Am Ende des Abends standen drei strahlende Personen im Windrädli: Die Nominierte Tamara Wiederkehr, die Ende August dieses Jahres den Posten von Gemeinderat Xaver Widmer beerben soll sowie die beiden Bisherigen, Gemeindepräsident Kari Huber und Gemeindeammann Markus Wespi.
Nicht alle restlos überzeugt
Während Huber und Wespi für die Gesamterneuerungswahlen am 29. März einstimmig portiert wurden, gab es bei Tamara Wiederkehr eine Gegenstimme. Dies ist ein Beleg dafür, dass nicht restlos alle von der Kandidatur der Immobilienverwalterin überzeugt waren. Ein Votant führte weniger Argumente gegen die Kandidatin ins Feld als viel mehr die Wählerstärke der CVP, die in Neuenkirch nur minim über jener der SVP liege. Er stellte den Antrag, auf die Nomination von Tamara Wiederkehr zu verzichten. «Mit drei Mitgliedern im Gemeinderat sind wir klar übervertreten», sagte das altgediente Mitglied der CVP. Sein Antrag hatte allerdings keine Chance, er bekam lediglich zwei Stimmen.
CVP zeigt Selbstbewusstsein
Die Diskussionen zogen sich aber in die Länge. Andere Votanten zeigten sich erstaunt über das Ansinnen, sich zu Gunsten anderer Parteien zurückzunehmen. «Wir müssen für uns schauen», war zu hören. Oder: Es sei ja nicht die Schuld der CVP, wenn andere Parteien keine valablen Kandidaten fänden. Man könne schliesslich froh sein bei der CVP um so gute Kandidaturen.
Während alledem stand Tamara Wiederkehr vor der Versammlung und brauchte phasenweise einen etwas breiten Rücken. «Das ist unsere Diskussionskultur», schloss Roger Zurbriggen, der interimistisch das Präsidium der CVP Neuenkirch inne hat. «Wir können das aushalten.»
Wismers Einblicke nach Bern
Abgesehen von den Nebengeräuschen herrschte an diesem Abend eine gelöschte, optimistische Stimmung im Hinblick auf die Wahlen. Für besondere Momente sorgte Neu-Nationalrätin Priska Wismer, die hinter die Kulissen des Bundeshaus blicken liess. Sie, die in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) hat Einsitz nehmen können, erzählte unter anderem von ihren ersten Sessionserfahrungen, etwa, dass viele Parlamentarier erst im letzten Moment an ihre Plätze hetzten, um abzustimmen.
In der Mitte-Fraktion der BDP, EVP und CVP herrsche eine massive Männerdominanz. «Ich bin überzeugt, dass mehr Frauen auf längere Sicht immer ein Gewinn sind», sagte Wismer. Nach ihrem lebhaften Referat musste die Rickenbacherin die Versammlung wieder verlassen, weil ein nächster Termin wartete. In den Genuss des Apéros kam sie somit nicht mehr.
Kampfwahl: Die SVP tritt mit Walter Burri an
Für den frei werdenden Sitz von Gemeinderat Xaver Widmer wird es im Frühling zu einer Kampfwahl kommen. Der Präsident der SVP, Walter Burri, wird CVP-Kandidatin Tamara Wiederkehr herausfordern. Am kommenden Montag, 13. Januar, findet im Restaurant La Squadra die Nominationsversammlung der SVP statt. Gastreferent ist Regierungspräsident Paul Winiker. Wie an der CVP-Nominationsversammlung angedeutet wurde, überlegten sich auch die Linken entsprechende Schritte. Einerseits ist die Abbildung der Wählerstärke ein Kriterium für diese Bestrebungen, wie verschiedentlich zu vernehmen war. Die SVP soll deshalb auch in der Exekutive eingebunden sein. Aber auch die Vertretung der Ortsteile könnte eine Rolle spielen.
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