Update vom Montag, 9. März, 16.30 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Infektionen im Kanton Luzern erhöhte sich auch fünf.
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Update vom Sonntag, 8. März, 15.15 Uhr: Das Coronavirus forderte im Kanton Basel-Landschaft sein zweites Todesopfer. Der 76-jährige Mann war hatte starke Vorerkrankungen und gehörte somit zu einer Risikogruppe. Er verstarb im Kantonsspital in Liestal. Wo er sich ansteckte, konnte bisher nicht zurückverfolgt werden.
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Update vom Samstag, 7. März, 17 Uhr: Mittlerweile wurde der vierte Fall einer Coronavirus-Infektion im Kanton Luzern bestätigt.
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Update vom Freitag, 6. März, 17 Uhr: Laut dem Kanton Luzern stieg die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf insgesamt drei Fälle. Die gesamte Schweizer Bevölkerung wird ausdrücklich gebeten die vom Bundesamt für Gesundheit vorgegebenen Verhaltensregeln zu befolgen, sodass die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.
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Update vom Donnerstag, 5. März, 14.45 Uhr: Wie Gesundheitsdirektor Guido Graf an der Medienkonferenz bekannt gab, wollen die Zentralschweizer Gesundheitsdepartemente bis kommenden Montag einheitliche Kriterien für den Vollzug des Veranstaltungsverbots festlegen. Bis dahin sind im Kanton Luzern weiterhin sämtliche Veranstaltungen, auch solche mit weniger als 150 Teilnehmenden, den Behörden zu melden.
Das BAG ruft derweil als weitere Hygienemassnahme dazu auf, Abstand zu halten – sei es beim Anstehen in Läden, beim Warten an öV-Haltestellen, an Sitzungen und so weiter.
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Update vom Donnerstag, 5. März, 14.10 Uhr: Der Kanton informiert an einer Medienkonferenz zum ersten Coronavirus-Fall in Luzern. Er gibt bekannt, dass sich im Kanton Luzern mittlerweile eine zweite Person, ein 45-jähriger Mann, angesteckt habe. Der Mann infizierte sich in der Schweiz und hatte engen Kontakt mit einer Person, die bereits in einem anderen Kanton positiv getestet wurde. Der 45-Jährige und seine Familie wurden unter Quarantäne gestellt.
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Update vom Donnerstag, 5. März, 7.45 Uhr: Im Kanton Luzern ist eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte der Kanton mit. Es handelt sich um eine Schülerin der Kantonsschule Alpenquai. Die betroffenen Kontaktpersonen – Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen der Klasse 5l – sind gestern Abend und in der Nacht direkt informiert worden. Sie werden vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Der Schulbetrieb für die übrigen Klassen wird bis auf Weiteres normal durchgeführt.
Ausführliche Informationen zuhanden der Öffentlichkeit folgen heute Donnerstag um 14 Uhr auf www.lu.ch/coronavirus. Zu diesem Zeitpunkt wird auch eine Medienkonferenz über den Fall durchgeführt.
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Verdacht reicht nicht, um Schulen zu schliessen
Aufgrund der aktuellen Situation rund um die Ausbreitung des Coronavirus hat der Kanton Luzern den Tag der Volksschulen vom 12. März abgesagt. Oberste Priorität habe die Gesundheit der Schüler, Lehrpersonen und der Bevölkerung, schreibt der Kanton. Das dazugehörige Magazin wird trotzdem in alle Haushaltungen verteilt.
Zum Schulbeginn informierten der Kanton sowie die Schulleitungen die Schüler und das Lehrpersonal über Hygienemassnahmen und das Vorgehen bei Verdachtsfällen. Zurzeit sei es ausreichend, die offiziellen Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit zu befolgen. Sollten Lehrer oder Schüler positiv auf das Coronavirus getestet werden, entscheidet die kantonale Dienststelle Gesundheit und Sport, welche Massnahmen an der betroffenen Schule ergriffen werden. Bei blossem Verdacht darf der Kanton keine Schulen schliessen.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga sagte ein für Sonntag, 8. März, geplantes Treffen mit über 300 Schweizer Stadt- und Gemeindepräsidentinnen ab. Aus der Region wären drei Gemeindepräsidentinnen vertreten gewesen.
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Ă–ffentlicher Verkehr von Auflagen ausgenommen
Von den Massnahmen des Bundesrats zur Eindämmung des Coronavirus ist neben Kinos und Grossraumbüros auch der öffentliche Verkehr ausgenommen. Dass man sich mehrere Minuten lang näher als zwei Meter neben einer infizierten Person befinde, sei in Bahnhöfen nicht der Fall, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Freitag vor den Medien.
Zudem könnten Pendler in den Zügen und Bussen die Hygienemassnahmen weiterhin umsetzen. Die SBB verweist denn auch auf die vom BAG empfohlenen allgemeinen Hygienemassnahmen. Eine interne Kerngruppe Pandemie bereite sich zudem in Abstimmung mit den Behörden auf eine mögliche Verschärfung der Lage vor.
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Sportler spielen vor leeren Rängen
Das Coronavirus macht auch vor den regionalen Sportevents nicht Halt. So fällt das Swiss-Karate-League-Turnier vom 14./15. März in der Surseer Stadthalle definitiv ins Wasser (siehe Seite 24). Die Organisatoren verschieben den Event auf das Wochenende vom 2./3. Mai.
Die Nottwiler Handballerinnen der Spono Eagles mussten am Samstag in Thun vor leeren Rängen spielen, da Bern die härteren Regeln hat als der Kanton Luzern. Am kommenden Sonntag dürfen die Eagles ihr Heimspiel gegen Leader Brühl im SPZ Nottwil hingegen vor Zuschauern spielen. Ob der Cupfinal der Spono Eagles am 15. März in Gümligen über die Bühne geht, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Gemäss Marco Ellenberger, Mediensprecher des Schweizerischen Handballverbands, soll die Entscheidung noch in dieser Woche fallen. Es bestehe aber die grosse Chance, dass der Event mit über 2000 Zuschauern nicht an besagtem Datum stattfinden könne.
Radikale Mittel ergriff der Schweizerische Fussballverband und sagte übers Wochenende sämtliche Spiele von den Profi- bis in die Amateurligen ab. Sechs Fanionteams aus der Region mussten ihre Testspiele absagen. Inzwischen braucht es nur noch den kantonalen Segen, so dass der Meisterschaftsstart der unteren Ligen womöglich planmässig starten kann.
Der Auto Wyder Cup an diesem Wochenende mit über 200 Badminton-Spielern in der Stadthalle hat grünes Licht. Er ist aber an gewisse Auflagen gebunden. An diese musste sich auch das Herren-2-Team des UHC Sursee bei seiner Heimspielrunde auf der Kottenmatte am Sonntag halten, wie Sportchef David Huber erklärt.
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Kultur: Operettensaison geht weiter
Trotz Coronavirus geht die Operettensaison am Stadttheater Sursee weiter. «Wir nahmen am Freitag sofort mit dem Kanton Kontakt auf und erhielten die Bewilligung unter Auflagen um 18.55 Uhr», sagt Daniel Gloor, Präsident der Musik- und Theatergesellschaft. Unter den Auflagen sei auch die Pflicht, Personen, die sich in Risikogebieten aufhielten, aus der Vorstellung wegzuweisen.
Auch die Vernissage des Kinder-Stadtführers «Ich heisse Löwe» fand am Sonntag im Rathaus Sursee statt. Die Besucher wurden bereits beim Eingang ins Gebäude durch den Aushang des kantonalen Bewilligungsschreibens auf die Hygienemassnahmen aufmerksam gemacht. Der Käse und das Brot für den Apéro lagen zudem in Plastikbeuteln verpackt auf dem Buffet bereit.
Dem Coronavirus zum Opfer fiel am vergangenen Wochenende indessen das Turner-Super-Lotto des Turnvereins Sursee im Nordsaal der Stadthalle. Man habe sich unabhängig von einer Bewilligung durch den Kanton – und obwohl deutlich weniger als 1000 Personen teilgenommen hätten – für eine Absage entschieden, erklärt Präsident Andy Felber. Einerseits habe der Verein die Verantwortung gegenüber Helfern und Publikum für den Fall, dass jemand angesteckt worden wäre, nicht tragen wollen. «Und andererseits wäre bei einer Durchführung das Defizit durch das Ausbleiben des Publikums noch grösser gewesen als bei einer Absage», so Felber.
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VorĂĽbergehend leere Regale im Surseepark
Der Kanton reagierte am Montag gegenüber den zu erwartenden vielen Gesuchen um Kurzarbeitsentschädigung. Regierungsrat Guido Graf setzte eine Arbeitsgruppe ein und versprach eine wirtschaftsfreundliche Praxis zu verfolgen.
Im Surseepark wurden die Migros-Mitarbeitenden laufend zu den aktuellen Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit BAG sensibilisiert. Rahel Kissel, Leiterin Unternehmenskommunikation, erklärt: «Im Fokus sind Hygienemassnahmen zum Schutz von Kunden und Mitarbeitenden. Zudem haben wir die Reinigungsarbeiten – Toiletten, Handläufe, Lifte, Türgriffe, Rollbandhandläufe – im Center intensiviert.»
Wie schweizweit beobachtete der Surseepark auch eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Gütern des täglichen Bedarfs: Konserven, Beilagen, Milchprodukte und Babynahrung. Vereinzelt kam es vorübergehend, auch in der Migros im Surseepark, zu leeren Regalen. «Von einem Engpass kann aber keine Rede sein«, betont Rahel Kissel.
Im grössten Hotel der Schweiz, im Campus Sursee, weist Mediensprecher Fabio Colle auf die Website. Dort steht: «Wir nehmen den Schutz der Gäste und Mitarbeitenden sehr ernst.» Die Geschäftsleitung verfolge die Meldungen des BAG und/oder des Kantonsarztes aufmerksam und verweist auf deren Hygieneempfehlungen. Ein paar wenige Veranstaltungen wurden im Campus Sursee Seminarzentrum abgesagt resp. verschoben. Sämtliche Ausbildungen des Bildungszentrum Bau finden – Stand Dienstag – statt.
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Altersheime und Spitäler sind gewappnet
Gewappnet gegen das Coronavirus sind die Altersheime der Region. «Wir sind trainiert auf Viren. Wir wissen, wie man sich schützt, weil es bei uns das ganze Jahr über aktuell ist», sagt Jörg Schweizer, Heimleiter des Meierhöfli Sempach. So konnte der Heimleiter das Pandemiekonzept von 2009, als die Schweinegrippe kursierte, hervorholen, anpassen und das Meierhöfli entsprechend vorbereiten. «Das Virus kann nur von aussen kommen», sagt Schweizer. Daher werde besonderes Augenmerk auf die Besucher gerichtet, die im Heim ein- und ausgehen.
Auch im Betagtenzentrum Lindenrain in Triengen wurden am Wochenende erneut die Schutzmassnahmen angepasst. Veranstaltungen wie der öffentliche Gottesdienst wurden abgesagt. «Es gilt nun, konsequent in der Umsetzung zu sein», stellt Zentrumsleiterin Silvia Schaller-Bass klar. Wer sich krank fühlt wie bei einer normalen Grippe, bleibt nach Absprache zuhause. Geht es dem Mitarbeiter besser, darf er wieder arbeiten. Kommen Symptome hinzu oder sind weitere Familienmitglieder krank, bleibt er dem Heim fern.
Das Luzerner Kantonsspital konnte über die genaue Anzahl Nasen-Rachen-Abstriche, die es täglich vornimmt, keine Auskunft geben. Es bestünden derzeit aber ausreichend Kapazitäten für die Abklärung von Verdachtsfällen und für die Behandlung von allfälligen Erkrankten. Bisher konnte aber noch bei keinem das Virus nachgewiesen werden.
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Weihwasser aus Kirchen und Kapellen entfernt
Zusätzlich zu jenen des Bundes gaben auch die Bistümer zuhanden der Kirchgemeinden Handlungsempfehlungen ab. Gemäss dem Leiter des Pastoralraums Region Sursee, Claudio Tomassini, wurde in den Kirchen und Kapellen das Weihwasser aus den offenen Gefässen entfernt. Von den geschlossenen Spendern kann es jedoch weiterhin bezogen werden.
Zudem verzichtet man in den Gottesdiensten auf das Handgeben beim Friedensgruss und die Mundkommunion. Weiter desinfizieren alle Personen im Dienst der Liturgie in der Sakristei regelmässig ihre Hände. Die Freitagssuppe auf dem Surseer Martigny-Platz vom 6. März findet wie geplant statt. Der Kanton bewilligte sie unter den üblichen Auflagen.
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Sechs Regeln helfen gegen 2019-nCoV
Als eines der ersten Länder in Europa reagierte die Schweiz mit einem Veranstaltungsverbot auf die Ausbreitung des Coronavirus. Sechs Hygienemassnahmen sollen zudem die Bevölkerung schützen. Panikreaktionen seien fehl am Platz.
Die Medienkonferenz des Bundesrats vom vergangenen Freitag wirkte wie ein Paukenschlag. Um die Bevölkerung vor dem neuen Coronavirus (2019-nCoV) zu schützen, verbot er Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Veranstalter von Anlässen mit weniger als 1000 Teilnehmenden müssen zusammen mit der zuständigen kantonalen Behörde eine Risikoabwägung vornehmen. Die Kantone können dann eine Veranstaltung bewilligen oder verbieten.
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Von Phase gelb zu Phase rot
Bereits einen Tag vorher lancierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kampagne «So schützen wir uns» unter anderem mit Anleitungsvideos zu Hygienemassnahmen und Plakaten mit gelbem Hintergrund. Folgende drei Verhaltensregeln wurden dadurch propagiert:
- Gründlich Hände mit Seife waschen oder desinfizieren
- Ins Taschentuch oder in die Armbeuge husten und niesen
- Bei Fieber und Husten zu Hause bleiben
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Am Montag wechselte die Grundfarbe der Plakate auf Rot, und es stiessen drei weitere Massnahmen zu den bisherigen:
- Papiertaschentuch nach Gebrauch in geschlossenen Abfalleimer werfen
- Hände schütteln vermeiden
- Nur nach telefonischer Anmeldung in Arztpraxis oder Notfallstation gehen
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Masken bringen (fast) nichts
Vom Tragen einer Atemmaske wird indessen abgeraten. Die neuen Coronaviren sind kleiner als die Lücken der Fasern im Papier der Masken und können daher nicht davon abgehalten werden, in die Atemwege zu gelangen. Zudem müsste man die Maske täglich, gemäss BAG sogar alle zwei Stunden wechseln, damit sie nicht zur Bakterienschleuder wird. Bestenfalls hält die Maske einen davon ab, sich mit allenfalls kontaminierten Händen an die Nase oder den Mund zu fassen.
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Bad in der Menge vermeiden
Wie kann man sich sonst noch schützen? Neben den Hygieneempfehlungen des BAG ist es ratsam, grössere Menschenansammlungen zu meiden – ebenso Reisen in die vom Coronavirus am stärksten heimgesuchten Gebiete (China, Südkorea, Singapur, Iran sowie in Italien die Lombardei, das Piemont und Venetien). Wenn immer möglich sollte man mindestes einen Meter Abstand von Personen halten, die husten, niesen, Fieber oder Atembeschwerden haben, da sich das Virus durch Tröpfcheninfektion überträgt. Da es durch Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangt, sollte man sein Gesicht nicht mit ungewaschenen Händen berühren.
Sowohl beim Bund wie auch beim Kanton Luzern betont man, dass Panikreaktionen fehl am Platz seien. Es bestehe auch kein Grund, die Ladenregale leerzukaufen.
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