Trotz der Verunsicherung der globalen Konsumentenmärkte sind alle Marken der Calida Group im ersten Halbjahr 2022 gewachsen. Insgesamt erhöhte die Gruppe den Umsatz währungsbereinigt um 17,6 Prozent (organisch 14,8 Prozent) auf 172,2 Millionen Franken. Auf Markenebene steuerte Calida währungsbereinigt einen um 6,6 Prozent gesteigerten Umsatz von 69,6 Millionen zum Gruppenumsatz bei, schreibt die Calida Group in einer Medienmitteilung. Aubade steigerte den Umsatz um 25,7 Prozent auf 38,4 Mio. Franken. Ebenfalls ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnete Lafuma Mobilier mit 25,4 Prozent und einem Umsatz von 53,7 Mio. Franken.
Im ersten Halbjahr 2022 sei die Wachstumsstrategie «Accelerate 2026» weiter konsequent umgesetzt worden, hält die Calida Group fest. Nach dem Verkauf der Millet Mountain Group reinvestierte das Unternehmen den Verkaufserlös vollumfänglich in die weitere Portfoliotransformation mit den Übernahmen der deutschen Wäschemarke Erlich Textil und der amerikanischen Premium-Lingeriemarke Cosabella. Erlich Textil trug seit Februar 2,2 Millionen und Cosabella seit Juni 1,9 Millionen Franken zum Gruppenumsatz bei.
Insgesamt erwirtschaftete die Calida Group einen im Vorjahresvergleich um über 13,6 Prozent höheren bereinigten Betriebsgewinn von 17,8 Millionen Franken. Daraus resultiert eine leicht gestiegene EBIT-Marge von 10,3 Prozent (Vorjahr 10,2 Prozent). Der bereinigte EBITDA beläuft sich auf 20,7 Millionen (+10,1 Prozent). Zum erfreulichen Gruppenresultat trugen massgeblich die Kernmarken der Gruppe bei: Den grössten operativen Gewinnbeitrag bringt Lafuma Mobilier mit 19,2 Millionen (+20,6 Prozent) gefolgt von Calida mit 17,4 Millionen Franken (-9.1 Prozent) sowie Aubade mit 11,8 Millionen Franken (+21,1 Prozent).
Der Free Cash Flow beläuft sich zum Ende des ersten Halbjahres 2022 auf -36 Millionen Franken. Dies ist insbesondere auf den gezielten Lageraufbau zurückzuführen, um die Lieferfähigkeit zu erhöhen. Entsprechend beläuft sich der normalisierte Free Cash Flow auf 14 Millionen Franken. Während sich der Mittelzufluss und -abfluss aus dem Verkauf der Millet Mountain Groupund den Akquisitionen von Erlich Textil sowie Cosabella beinahe ausgleicht, reduzierte der negative Free Cash Flow und die Dividendenausschüttung die Nettoliquidität im ersten Halbjahr 2022 auf 15,1 Millionen Franken. Zusammen mit der Eigenkapitalquote von 65,8 Prozent ergebe sich weiterhin ein grosser strategischer Handlungsspielraum, hält die Calida Group fest, ergänzt aber auch, dass neben den geopolitischen Umwägbarkeiten auch die Covid-Pandemie das Wachstum der Gruppe beeinträchtigen könnte.
Die Gründerfamilie der Calida, die Familie Kellenberger, will ihre Aktienbeteiligung von 33,5 Prozent verkaufen. Der Ankeraktionär begründet dies damit, dass in der Familie in absehbarer Zeit keine Nachfolgerin und kein Nachfolger für Erich Kellenberger mit der notwendigen industriellen Expertise bereitstehe, heisst es in einer Mitteilung der Calida Group. Die Familie Kellenberger strebe eine für alle Stakeholder konstruktive Lösung an und wolle die Aktienbeteiligung an verantwortungsvolle Aktionäre übergeben.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten die Absicht der Gründerfamilie zur Kenntnis genommen, schreiben sie in der Medienmitteilung. Ihr Ziel sei es, die Calida Group als unabhängiges börsenkotiertes Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln. Die im November 2021 präsentierte Wachstumsstrategie «Accelerate 2026» werde wie geplant weiter umgesetzt.
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