Nach zwei Wettkampftagen mit Sonnenschein zeigte sich der Luzerner Rotsee am letzten Dienstag zum Abschluss der finalen Olympia-Qualifikationsrennen von seiner dauerregnerischen Seite. Das flache Wasser und die praktisch windstillen Bedingungen garantierten indessen faire Wettkampfbedingungen. Klar war: Die zwei verbleibenden Olympia-Startplätze würden mit grosser Wahrscheinlichkeit zwischen Italien, Deutschland, Südafrika und der Schweiz vergeben werden. Der Vorlaufsieg der Schweizer und die damit verbundene, direkte Final-Qualifikation von Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch vor zwei Tagen hatte Lust auf mehr gemacht.
Vom Start weg setzte sich das hoch gehandelte Boot aus Italien an die Spitze. Die Startschläge der Schweizer gelangen. Ein flüssiger Rhythmus wurde schnell gefunden. «Wir hängten uns sofort bei Italien ein, weil wir um die Stärke des Bootes wussten», erklärte Kai Schätzle nach dem Rennen. 0,78 Sekunden Rückstand auf Italien waren es nach 500 von 2000 Rennmetern. Gleichzeitig galt es, die Verfolger in Schach zu halten. Nur 0,12 und 0,21 Sekunden nach den Schweizern überquerten nämlich Südafrika und Deutschland die Zeitnahme der ersten Abschnittsmarke.
Das Schweizer Boot konnte jedoch den Rhythmus hochhalten. So gelang es der Crew, bereits vor der 1000-Meter-Marke eine Lücke zu Deutschland und Südafrika aufzureissen. Auf dem letzten Streckenviertel zeichnete sich schliesslich ab, dass weder Deutschland noch Südafrika den Punch hatten, um das Rennen noch auf den Kopf zu stellen. Die Schweiz belegte hinter Italien den zweiten Rang und holte damit den letzten Olympia-Startplatz in dieser Bootsklasse. «Unsere Erleichterung ist gross. Ein dritter Rang heute wäre für uns keine Option gewesen. Jetzt haben wir diesen wichtigen Schritt gemacht und wollen in Paris vorne mitrudern», sagte Schlagmann Kai Schätzle im Ziel glücklich.
Beide Frauen-Doppelzweier verpassten die Olympia-Qualifikation. Jeannine Gmelin und Nina Wettstein im Boot der offenen Klasse, aber auch Eline Rol und Olivia Nacht im Leichtgewichtsboot, belegten jeweils den fünften Rang. Damit reist das Schweizer Ruderteam mit insgesamt sechs Booten und 17 Ruderinnen und Ruderern an die Olympischen Spiele und stellt in Paris das grösste Ruderteam seit über einem halben Jahrhundert.
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