Eigentlich ist Orest Jaworsky immer noch mit Leib und Seele Gastronom und Bierkenner, der seine Gastgeberqualtitäten und sein Bierwissen an die Gäste weitergeben will. Doch die Tatsache, dass er das 70. Altersjahr erreicht hat, hat den Ausschlag gegeben, dass er sich nun nach einem Käufer für die Liegenschaft in der Sempacher Unterstadt umsieht. Auch wenn er noch Lust zum Weitermachen hätte, wolle er nun rechtzeitig für die Zukunft des Bierhauses sorgen, sagt Orest Jaworsky.
Seit bald 24 Jahren belebt der gebürtige Bayer das mehrstöckige Gebäude. Dabei hat er auch einiges in die Liegenschaft gesteckt, gerade auch seit 2015, nachdem er sich entschieden hatte, die historische Bausubstanz wieder sichtbar zu machen und eine Gastronomie aus einer grossen Auswahl an Bieren aus aller Welt und bayerischer Kulinarik und Gastlichkeit anzubieten.
Es liege ganz in seinem Sinn, dass das Bierhaus mit dem heutigen Konzept weiterlaufen könne, sagt Orest Jaworsky, der das Bierhaus 1785 gegenüber unserer Zeitung auch schon als «einen Grossteil meines Lebenswerks» bezeichnet hatte. «Sollte aber ein Käufer etwas anderes im Sinn haben wollen, stehe ich natürlich nicht im Weg.» Für seine Frau Regula Jaworsky-Sigrist und ihn sei es nun langsam an der Zeit, kürzerzutreten. «Ich will meine Pension noch gesund geniessen können.»
Vorerst wird Orest Jaworsky aber gefordert sein, in erster Linie wegen des an sich erfreulichen Umstands, dass die Restaurants seit 31. Mai im Innern auch wieder offen haben dürfen. «Wie für viele andere Betriebe auch ist die Herausforderung gegeben, kurzfristig genügend Personal zu finden.» Corona habe auch beim Bierhaus seine Spuren hinterlassen und trotz Wirtschaftshilfen Reserven verbrannt, verdeutlicht Jaworsky. Die Pandemie habe sein Ansinnen, die Liegenschaft zu veräussern, beschleunigt, räumt er zudem ein.
Wenn ein neuer Eigentümer gefunden worden ist, werden die Jaworskys sich genügend Zeit nehmen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und noch unterstützend zur Seite stehen. «Sicher bis Ende Jahr ändert sich noch nichts. «Danach», blickt Orest Jaworsky voraus, «versuche ich meinen Wunsch umzusetzen, in meiner alten Heimat ein zweites Standbein aufzubauen.» Er beabsichtige aber nicht, definitiv aus Sempach wegzuziehen. «Ich habe hier viele Freunde und Bekannte gefunden und auch ein zweites Heimatgefühl entwickeln können. Aber ich will einfach wieder mehr Zeit in Bayern verbringen.»
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