Bauvorsteher Marcel Morf nimmt seinen Hut

Nach 14 Jahren übergab der Bauvorsteher der Gemeinde Nottwil, Marcel Morf, das Zepter – oder besser die Brotschaufel – an seinen Nachfolger Meinrad Müller. An seiner letzten Gemeindeversammlung als Gemeinderatsmitglied konnte er über durchwegs positive Ergebnisse berichten.

02. September 2020

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Marcel Morf überreichte seinem Nachfolger Meinrad Müller eine symbolische Schaufel aus Brot. Foto: Livia Kurmann

332 Gemeinderatssitzungen wohnte Bauvorsteher Marcel Morf bei, über 4000 Geschäfte wickelte er in seiner 14-jährigen Amtszeit ab. Zu seinem Amtsantritt 2006 zählte die Gemeinde Nottwil noch 2978 Einwohner, zu seiner Amtsübergabe Ende August bereits 4000. «Bauvorsteher haben es nicht immer einfach», sagte Gemeindepräsident Walter Steffen an der Gemeindeversammlung am letzten Montag. «Bauvorsteher stehen stark im Fokus der Öffentlichkeit. Es ist ihnen nicht möglich, es allen recht zu machen. Aber Marcel Morf vestand es, auf die Leute zuzugehen.» Die 105 anwesenden Stimmberechtigten verabschiedeten den Bauvorsteher mit einem langen Applaus. Anschliessend überreichte Marcel Morf dem neuen Bauvorsteher Meinrad Müller eine symbolische Schaufel, geformt aus Brotteig. Seinem Nachfolger riet Morf, immer eine gerade Linie zu fahren. Denn die Geschäfte, bei denen er sich zu stark von seiner Spur abbringen lasse, fielen früher oder später auf ihn zurück.

Pflegekosten fielen höher aus

Die Jahresrechnung der Gemeinde Nottwil schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 40’047 Franken.Budgetiert war ein Verlust von rund 688’200 Franken. Verantwortlich für das positive Ergebnis seien vor allem höhere Steuereinnahmen sowie auch einmalige Landverkäufe. Grössere Ausgaben fielen dagegen im Bereich Gesundheit und Soziales an. Aufgrund des Bundesgerichtsurteils vom vergangenen Jahr musste der ganze Kanton Luzern vielen Familien zusätzliche Prämienverbilligungen nachträglich auszahlen. Ebenfalls Mehrausgaben verursachten höhere ambulante und stationäre Pflegefinanzierungen.

In Traktandum 2 wurden neu Alois Egli (CVP), Bernhard Fässler (CVP) und Rahel Reichlin (FDP) in die Controlling-Kommission gewählt. Wiedergewählt wurden Romano Jungo (FDP) als Präsident sowie Monika Fehlmann (SVP).

Schulhaussanierung kostet weniger

Die Rechnung für die Sanierung des Schulhauses 1914 sei noch nicht eingetroffen, teilte Marcel Morf im Traktandum «Laufende Geschäfte» mit. Man gehe aber eher von 4 Millionen, als den budgetierten 4,5 Millionen Franken aus, was erfreulich sei.
Auch der Sonderkredit Dachsanierung Zentrum Sagi falle unter Budget aus.

Beatrice Huser, Ressort Bildung und Kultur, teilte mit, dass das Schulleitungsmodell reorganisiert wurde. Das Pensum konnte mit zwei Personen nicht mehr abgedeckt werden und werde nun unter drei gleichberechtigten Schulleitern aufgeteilt.

Gesundheitszentrum im Gespräch

Walter Steffen informierte darüber, welche Ideen der Gemeinderat für die Parzelle 826, Marbacherhof, auch als Lindenpark bekannt, vorsehe. Einerseits habe das SPZ Interesse da-
ran, Studios für Angehörige von Patienten dort einzurichten. Aber auch ein Gesundheitszentrum für Arztpraxen und Komplementärmedizin sei im Gespräch. Auf jeden Fall solle die Lücke bald gefüllt werden. Um keinen Mehrverkehr auf der Gewerbestrasse zu generieren, habe man beim Kanton den Antrag gestellt, den Parkplatz der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung auf die Kantonsstrasse hin zu öffnen.

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