Badis hoffen auf eine Öffnung am 8. Juni

Sempachersee Einiges deutet darauf hin, dass die Strandbäder rund um den Sempachersee am 8. Juni öffnen können – so denn die Entwicklung der Corona-Fallzahlen keinen Strich durch die Rechnung macht. Die konkreten Massnahmen für den Badibetrieb sind in Abklärung.

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Während das Nottwiler Badirestaurant am kommenden Montag öffnet, bleiben die Liegewiesen sicher bis zum 8. Juni abgesperrt. (Foto Archiv Suwo)

Normalerweise öffnen die Strandbäder rund um den Sempachersee ihre Türen am Muttertag (heuer wäre das also am kommenden Sonntag) – mit Ausnahme der frei zugänglichen Badi Nottwil, die ihren Betrieb jeweils bereits einige Wochen früher aufnimmt. Doch 2020 ist aufgrund des Coronavirus alles anders: Die Tore müssen sicher noch einen knappen Monat länger geschlossen bleiben.

«Ich hoffe, dass wir am 8. Juni öffnen können», sagt der Badmeister des Strandbads Sursee, René Bühlmann. Vieles sei aber noch unsicher, räumt er ein, was für die Badi-Betreiber rund um den See eine schwierige Situation sei. Auf alle Fälle werde man nach der Öffnung die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit und die Empfehlungen des Verbands Hallen- und Freibäder einhalten, stellt Bühlmann in Aussicht.

Eine Person pro 10 m2
Was das konkret bedeuten kann, dafür bringt Joe Ineichen von der Korporation Sempach, die das dortige Standbad betreibt, ein paar Beispiele: Pro zehn Quadratmeter Liegefläche eine Person, getrennter Ein- und Ausstieg ins bzw. aus dem Wasser, vor und nach dem Baden zuhause duschen, geschlossene WC-Anlagen. Das Problem seien weniger die Schwimmer, sondern vor allem jene Badigäste, die auf der Liegewiese stundenlang sonnenbaden, lässt Ineichen durchblicken.

«Um die Abstandsregeln einhalten zu können, werden wir wohl nicht um ein Zählsystem herumkommen, wofür es auch elektronische Lösungen auf dem Markt gibt.» Während bisher an schönen Sonntagen bis zu 3000 Personen die Seebadi Sempach aufsuchten, werde heuer die Besucherzahl wohl auf rund 800 beschränkt werden müssen.

«Sönnele» verbieten: abstrus
Stefan Fuchs, der Geschäftsführer des Sonne Seehotels, welches das Strandbad in Eich betreibt, spricht von einer «grossen Unsicherheit, wie die Lockerung in Bezug auf die Freibäder vonstatten gehen soll». Ein Verbot des Sonnenbadens hält er für abstrus: «Wir könnten die Abstandsregeln problemlos einhalten – auf der 10’000 Quadratmeter grossen Liegewiese wie im Wasser. Letzteres, indem wir das Floss absperren.»

Mit Stellwänden liesse sich zudem der Besucherfluss kanalisieren, und es könnten Wartezonen für den Fall eines (zu) grossen Ansturms eingerichtet werden. Für die Hotelgäste werde der Besuch der Badi via separaten Zugang sicher gewährleistet sein, so Fuchs. Hingegen werde man heuer auf die Ausgabe von Saisonabos verzichten.

Nottwils Badibeiz öffnet am 11.5.
Auch die Türen der Badi Schenkon werden voraussichtlich am 8. Juni wieder aufgehen. Welche konkreten Vorkehrungen getroffen werden, kann Gemeindeschreiber Reto Weibel noch nicht sagen. Eine vorzeitige Öffnung des Restaurants am 11. Mai, was gemäss Beschluss des Bundesrats möglich wäre, komme für Schenkon nicht in Frage, da bei den einzuhaltenden Abstandsregeln auf der relativ kleinen Fläche Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis stehen würden.

Anders präsentiert sich die Situation in Nottwil. Dort öffnet Walter Estermann sein Badirestaurant bereits am 11. Mai. «Um die Abstandsregeln einzuhalten, vergrössere ich das Areal für die Tische und Stühle», sagt er. Eine gute Kompromisslösung für Badende wäre für ihn, die Liegewiesen bis zum 8. Juni weiterhin abgesperrt zu lassen, aber den Zugang zum Wasser zu erlauben.

Wie eine Nachfrage beim Nottwiler Gemeindeschreiber Silvan Hodel ergab, bleiben die Liegewiesen denn auch sicher bis zum 8. Juni gesperrt. Möglich ist jedoch der Seezugang für die Surfschule des Caribbean Village. Unter welchen Rahmenbedingungen eine allfällige Öffnung der Badi Nottwil erfolge, sei noch offen, betont Hodel. Denkbar sei eine Aufsicht zur Kontrolle der Anzahl Besucher und der Einhaltung der Abstandsregeln.

«Das Mass aller Dinge»
Noch ist für die Strandbäder rund um den See also vieles unsicher. Klar ist hingegen, dass es letztlich auf die Entwicklung der Corona-Fallzahlen ankommt, ob der Bundesrat per 8. Juni das Versammlungsverbot lockert und die Badis wirklich wie erhofft an diesem Datum öffnen können. Der Verband Hallen- und Freibäder bringt es auf seiner Homepage auf den Punkt: «Das Versammlungsverbot ist für uns das Mass aller Dinge.»

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