Nicht nur auf Balkonen und in Gärten gedeihen unter den fast schon sommerlichen Bedingungen Pflanzen aller Art, sondern auch die geschmückten Gräber auf dem Hildisrieder Friedhof blühen in farbenfroher Blumenpracht. Unter normalen Umständen umsorgen meist Angehörige die letzten Ruhestätten ihrer Liebsten. Doch seit vor rund einem Monat die Bestimmungen des Bundesamtes für Gesundheit in Kraft getreten sind, seien die Besuche auf dem Friedhof deutlich weniger geworden, erzählt die Hildisiederin Prisca Sarasin. Von ihrer Wohnung hat sie direkte Sicht auf den Friedhof. «Oft war es dort wie ausgestorben. Da packte mich das Mitgefühl gegenüber den Angehörigen, die sich nicht mehr um die Gräber bemühen dürfen, sowie den Pflanzen, die nicht mehr gegossen werden, und ich beschloss etwas zu unternehmen.», so Sarasin.
Freude gezeigt
Nach einigen Abklärungen mit dem Kirchenrat konnte die Hildisriederin aktiv werden. Jeden zweiten Tag besucht sie mit einer Spritzkanne ausgerüstet die Gräber des Friedhofs und giesst als kleine Geste rücksichtsvoll die Pflanzen, die diese zieren. Besonders bei den aktuell warmen Temperaturen ist dies dringend nötig. Auch hält sie die Behältnisse fürs Weihwasser stets gefüllt und entfernt allfälliges Laub. So kann sie mit ungefähr einer Stunde Aufwand vielen eine Freude bereiten. Bei ihren regelmässigen Rundgängen durfte Prisca Sarasin auch bereits viele herzliche Begegnungen machen: «Ich wurde schon einige Male von Fremden angesprochen, die sich über das Giessen freuten.» Sie habe ja Zeit dafür, lacht Sarasin, da es ihr als Kosmetikerin momentan ebenfalls nicht möglich sei zu arbeiten.
Ihren hilfsbereiten Dienst am Nächsten muss die engagierte Hildisriederin nun jedoch für ein paar Tage auf Eis legen, denn eine Fussverletzung hindert sie vorerst am Gehen. Doch sobald sie diese überwunden habe, sei sie wieder voller Tatendrang
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