Ein Unfall auf einem Bauernhof stellt das gesamte Leben von einer Sekunde auf die andere völlig auf den Kopf. Nadja Brunner und Natalie Cabelduc vom Samariterverein verpackten mögliche Unfallszenarien auf einem Bauernhof in einen Parcours mit drei Posten. Vereinsarzt Dr. Cyrill Bühlmann übernahm die Funktion des Notarzts. Ein verzweifelter Schrei ertönte aus der Remise. Eine Gruppe von Samaritern traf dort den Vater des Bauern auf dem Traktor mit laufendem Motor an. Beim Rückwärtsfahren hatte er seine Enkelin Ronya mit dem Ladewagen überfahren. Als Sofortmassnahme wurde der Traktor gesichert und der Fahrer durch einen Samariter abseits des Geschehens psychologisch betreut. Behutsam ergriffen die Helfer das Mädchen, um es unter dem Ladewagen hervorzuziehen. Es hatte innere Verletzungen, da das Rad ihr über den Bauch fuhr. Laufende Kontrolle der Vitalfunktionen und Überwachung des Allgemeinzustands bis zum Eintreffen der Ambulanz waren hier angezeigt.
Besondere Vorsicht beim Rücken
Beim nächsten Übungsposten war der Bauer vom Heuboden drei Meter tief auf den Stallboden gefallen. Dabei zog sich der Mann unbestimmte, eher schwere Verletzungen zu. Nach Sicherung der Unfallstelle wurde dem Patienten mittels Halsschienengriff der Kopf stabilisiert. Er hatte sich eine Fraktur mit offenen Wunden am Arm zugezogen. Der Bodycheck ergab eine verminderte Sensorik an den Gliedmassen, was auf eine Verletzung des Rückens hinwies. Weiterführende Massnahmen waren die Stabilisierung und das Warmhalten des ganzen Körpers, bis der Rettungsdienst eintraf.
Gefährliche Gase von der Gülle
Ein Kind berichtete dann, dass drei Personen beim Güllenrührwerk am Boden lägen. Einige Samariter erkannten die tödliche Gefahr in diesem Bereich nicht. Eine besondere Gefahrenquelle speziell in der Landwirtschaft stellt Schwefelwasserstoff dar, das beim Arbeiten mit Gülle frei werden kann. Der Ersthelfer sollte auf keinen Fall in eine Güllengrube steigen, da er durch die gefährlichen Gase selber das Bewusstsein verlieren könnte. Vielmehr soll man den Patienten laut zurufen und sofort den Rettungsdienst inklusive der Feuerwehr alarmieren. Wenn vorhanden, sind Tore, Türen und Fenster von aussen zu öffnen. Ein solcher Unfallort kann nur mit einem umluftunabhängigen Atemschutz betreten werden. Eine einfache Atemschutzmaske hilft hier nicht. Nach Bergung der Verunfallten durch die Feuerwehr ist unverzüglich mit der Reanimation zu beginnen.
Nach dem Abschluss der Postenarbeit, wurden die Samariter mit Kaffee, Tee und Kuchen aus der Küche von Nadja Brunner versorgt. Die einzelnen Szenen wurden nochmals rege diskutiert, so dass keine Fragen mehr offenblieben. Dr. Cyrill Bühlmann betonte noch einmal, wie wichtig der Selbstschutz sei.
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