Sempach
Sempach
Arroyos atmosphärische Reise elektrisierte
Marcela Arroyo brachte mit ihrer Band am Samstag südamerikanische Melancholie und Lebensfreude nach Sempach. Ihr Konzert berührte und packte das Publikum.
Geri Wyss
11. September 2021
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Leise Töne können ein kleines musikalisches Universum bilden, wie Marcela Arroyo mit Band in der Tuchlaube zeigte. (Foto Geri Wyss)
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Marcela Arroyos Stücke mit nur einer Instrumentalbegleitung, hier durch Bassist Federico Abraham, berührten besonders. (Foto Geri Wyss)
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Gesang und Bühnenpräsenz stimmten: Marcela Arroyo. (Foto Geri Wyss)
Ein Hauch von Herbst lag am letzten Samstagabend über Sempach. Doch die Schweiz-Argentinische Sängerin und Songwirterin Marcela Arroyo proklamierte gleich zu Beginn ihres Konzerts den endlosen Sommer, als sie musikalisch in ihren Kindheitserinnerungen an Buenos Aires schwelgte. Es dauerte nicht lange, und das vom diesjährigen Sommer in der Schweiz nicht gerade verwöhnte Publikum liess sich von der Ausstrahlung und Gesangskunst Arroyos, die die Geschichten hinter ihren Songs kurz auf unterhaltsame Weise vorstellte, elektrisieren und mitreissen.
Faszinierende Reise
Hommagen an grosse Künstler aus der Musikwelt Argentiniens, sinnliches Abtauchen in ausgelassene Feiern ihres Heimatlandes, melancholisch-sanfte Momente und gar surreal anmutende Texte in ihrem weitläufigen Stilmx aus Tango, Jazz, Folk und europäischen Einflüssen: All dies bekamen die faszinierten Konzertgäste auf der von Marcela Arroyo und ihren drei grossartigen Musikern am Kontrabass, der Perkussion und Gitarre präsentierten Reise zu hören. Auch visuell war das Konzert ein Genuss, verstärkte die Künstlerin ihren Gesang zusätzlich durch ihren Ausdruck und ihre Bewegungen. Hier wurde augen- und ohrenfällig, dass nicht bloss die Stimmbänder einen eindringlichen Gesang ausmachen können, sondern der ganze Körper die notwendige Resonanz liefern muss.
Sogar umarmen lag drin
Besonders berührend waren die ruhigen Stücke Arroyos, bei der die Sängerin nur durch einen Instrumentalisten begleitet wurde. Wie etwa in jenem sehr gefühlvollen Lied, mit dem sie eine musikalische Umarmung an einen Menschen schickte, dem sie in einer schwierigen Zeit nicht nahe sein konnte. Sie liebe es, auch ein Publikum mit ihrer Musik zu umarmen, denn sie bekomme viel von ihm. So könne sie auch etwas zurückgeben, bekannte sie. Man spürte an diesem Abend die Nähe und Verbindung zwischen den knapp 50 Leuten in der Tuchlaube und Marcela Arroyo und ihrer Band. Der lange und Zugaben fordernde Applaus am Schluss unterstrich es.
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