Der Giro Suisse endete in Nottwil, wo die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung seit 1991 ihren Sitz hat. Auf der Sport-Arena wurden die Handbiker und die Begleit-Crew vom neuen Direktor der SPV, Laurent Prince, empfangen. Auf den letzten Kilometern der Etappe schlossen sich viele Teilnehmende an, die nicht die ganze Tour mitgemacht hatten. Mit von der Partie war auch Topathlet Marcel Hug, der eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt an den Paralympischen Spielen in Tokio gewesen wäre.
Gerne hätte die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) ihr Jubiläum mit einem grossen Fest gefeiert. Aufgrund von Covid-19 war dies nicht möglich. Umso wichtiger war die Handbike-Tour quer durch die Schweiz, die in Zusammenarbeit mit 16 Rollstuhlclubs organisiert wurde. In 13 Etappen besuchten die insgesamt 71 Teilnehmenden alle Landesregionen und setzten ein Zeichen für die gelebte Solidarität mit und unter Menschen mit Querschnittlähmung.
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Nicht die sportliche Leistung, sondern das gemeinsame Erlebnis und die Freude an der Bewegung standen im Vordergrund. «Der Breitensport hat für Rollstuhlsport Schweiz eine grosse Bedeutung. Der Giro Suisse hat vielen unserer Mitglieder bewusst gemacht, wie wichtig es ist, sich regelmässig sportlich zu betätigen», so Thomas Hurni, OK-Chef des Giro Suisse nach der Zieleinfahrt. Daneben betonte er, dass der Breitensportanlass den Austausch der Menschen mit einer Querschnittlähmung untereinander und die Zusammenarbeit der Rollstuhlclubs förderte.
Die Tour quer durch die Schweiz bot einige Highlights. Von Kriens aus, wo die SPV ihren ersten Geschäftssitz hatte, ging es in die Nordostschweiz. Die Zieleinfahrt direkt unterhalb der tosenden Wassermassen des Rheinfalls gehörte sicher zu den spektakulärsten. Im Tessin mussten sich die Teilnehmenden den schlechten Wetterverhältnissen beugen, denn aufgrund von Erdrutschen und starken Regenfällen wurde die Etappe abgesagt. Im Wallis besuchte der Tross die Suva-Klinik in Sion, mit der die SPV bei der Beratung von Querschnittgelähmten zusammenarbeitet. Auf den letzten Kilometern in Sion fuhren einige Frischverletzte mit und konnten so erste Erfahrungen auf dem Handbike sammeln.
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Am 2. September begrüsste Bundesrätin Viola Amherd die Teilnehmenden in Bern und betonte dabei die grosse Bedeutung des Anlasses nicht nur für den Breitensport, sondern für die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung insgesamt. Nach der Weiterfahrt durch den Jura stand der Besuch im Rehab Basel auf dem Programm, einer weiteren Klinik, in der Querschnittgelähmte rehabilitiert werden.
Für die Teilnehmenden ging am Sonntag eine grosse Tour zu Ende. Wie schon am Start begrüsste neben Direktor Laurent Prince auch Guido A. Zäch, Gründer der SPV, die Teilnehmenden. Auch Heidi Hanselmann, Präsidentin der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, liess es sich nicht nehmen, den Teilnehmenden zu ihrer Leistung zu gratulieren und dem OK zu danken. Direktor Laurent Prince betonte die Signalwirkung des Events: «Der Giro Suisse ist das beste Beispiel für gelebte Inklusion. Unsere Rollstuhlfahrer wurden begleitet von ihren Familien, vom Ehepartner oder einfach von guten Freunden. Die gemeinsamen Erlebnisse werden lange in Erinnerung bleiben. Es ist diese Solidarität, welche die gesamte Schweizer Paraplegiker-Gruppe antreibt und die wir in die Gesellschaft hinaustragen wollen.»
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