Beim Birnbäumiswald empfing der ornithologiekundige Toni Bachmann in dienlichen Zeitabständen eine Gruppe um die andere. Die Adhoc-Leiter waren gefordert, die Wartezeit sinnvoll auszufüllen, was an diesem Prachts-Morgen und mit den von Esther Albisser bereitgestellten Unterlagen keine grosse Schwierigkeit war.
Der Hildisrieder Toni Bachmann wies zu Beginn die Gruppe an, einfach mal still zu sein: «Schaut nun gegen Süden! Wer uns gerade von zuoberst auf dem Tannenwipfel mit dem Gesang begrüsst, ist die Singdrossel. Auch dem Zaunkönig, der Mönchsgrasmücke und wie sie auch alle heissen, begegneten die sinnig Wachen, zum Teil auch nur akustisch. Der kundige Hobbyornithologe verstand es, das Interesse an der hiesigen Vogelwelt zu wecken und zu verstärken.
Die Reise ging dann weiter Richtung Stross, Hapfern. Diejenigen die keine Scheu vor nassen Füssen hatten, kamen südlich des Hofes Hapfern zum ersten Kontakt mit der Gemeindegrenze und fanden dort am Bach einen Grenzstein an der Grenze zu Rain. Gerade nach dem Weiler Holzmatt gelangte man zum Hof St. Anna unmittelbar an der Grenze in zur Gemeinde Neuenkirch.
Als die dritte Gruppe dort eintraf, näherte sich wie bestellt die Kapellensakristanin Bernadette Fleischlin, die als beauftragte und begnadete, spirituell geerdetete Bauersfrau vom Hof seit Jahrzehnten die Kapelle auf Hildisrieder Boden betreut. Sie wusste einiges zu erzählen, dass anno 1585 auf das Gelöbnis von Johann Schürmann, Besitzer des Hofes bei der «Tannen», nachdem er durch Fürbitte der heiligen Mutter Anna von «schwärer fürgefallenen libs Noth wunderbarlich erledigt», also von einer schweren gesundheitlichen Gefährdung errettet wurde, die Kapelle erbauen liess. Sie erwähnte auch, dass jedes Jahr beim Auffahrtsumritt unter dem aus Reisig gebundenen Bogen ein eucharistischer Segen gesprochen wird; und dies sagte sie mit sichtlicher Freude: «Nach dem heurigen Auffahrtstag startet endlich eine unbedingt notwendige Renovation für die ich oft an den einschlägigen Stellen bis zum kantonalen Denkmalschutz stürmte».
Am südlichen Zipfel des Meierholzes, wo früher ein Holzkreuz stand, wurde 1916 zur Erinnerung, dass sich die Urkantone in dieser Gegend personell und spirituell gesammelt haben in Anbetracht der von Sursee her drohenden Gefahr des habsburgisch-österreichischen Heers mit Herzog Leopold III ein Denkmal, das Morgenbrot-Stöckli, errichtet. Sicher wurden dort die Eidgenossen mit einer kraftspendenden Morgenspeise versorgt. Die anschliessende Schlacht ist in Legenden festgehalten, sicher ist nur, dass ob Sempach die beiden Heere aufeinander trafen und die Eidgenossen als Sieger aber mit schmerzenden personellen Verlusten, wie auch die Österreicher vom Feld gingen, und dass auch Herzog Leopold sein Leben lassen musste.
Woher der Bach im Aspiwald seinen Namen hat, das wusste Matthias Troxler, aufgewachsen auf dem Hof Unterschlüssel zu erzählen. Sein Bruder Peter hatte während seiner Gymnasiumzeit die Idee, die Schlüsseler Sonntagsspaziergänge angenehmer zu machen, indem er mit ein paar Brettern an einer engen Stelle einen Übergang baute und diesen mit Hilfe seiner Brüder immer wieder komfortabler gestaltete. Aus diesem Peter wurde der Kapuzinerpater Berengar Troxler, der Bruder des Referenten an diesem Platz. Berengar ist seit 1965 in Tansania sehr erfolgreich tätig. Ihm zu Ehren bürgerte sich der Name «Kapuzinerbrüggli» für den Bachübergang ein. Seit 1987 pflegt die «Stammtischrunde Schlacht» diesen Ort und auch den Hellebardenweg.
Der Hof am «Rank» östlich der Schlacht hat etwas Spezielles. Die Liegenschaft und die Gebäude der Familie Troxler befinden sich in drei Gemeinden: Neuenkirch, Sempach und Hildisrieden. Der Grenzstein, ein paar Meter südlich des Wohnhauses wurde vom Besitzer extra freigelegt. Im Wiedercheer trafen sich die drei Gruppen wieder auf dem grossen Hofplatz und genossen die Erklärungen aus Corona-Gründen elektronisch verstärkt, sowie die Erfrischung und Stärkung durch die Gastgeber Edgar und Trudi Troxler-Keller. So konnte der individuelle Anstieg nach Hause, ganzheitlich bereichert, gut bewältigt werden.
Die vierte heimatkundliche Wanderung von «Hildisrieden unterWEGs» findet am Abend des 25. Junis in den südöstlichen Viertel der Gemeinde statt.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben